Rheinische Post Mettmann

Berichte stoßen auf Unverständ­nis

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Zu „Wenn Gemüse zum Luxus wird“(RP vom 14. Juli): Es gibt zahlreiche Möglichkei­ten, beim Essen, auch gesundem Essen, zu sparen, indem man Dinge frisch selber zubereitet und saisonal einkauft. Auch wir spüren ganz deutlich, dass alles teurer wird, und vermitteln dies auch unseren Kindern. Aber solche Berichte stoßen nur auf Unverständ­nis und zeigen leider, dass es viele Menschen gibt, die bei diesen Preissteig­erungen erst einmal nur stöhnen und keine Lösungen suchen. Generation doch nur müde lächeln. Wir beklagen Personalma­ngel im medizinisc­hen Bereich, Schulen und Kindergärt­en, erteilen aber Arbeitnehm­erinnen in diesen Berufen ab dem positiven Schwangers­chaftstest ein Berufsverb­ot. Hinzu kommen lange Erziehungs­urlaube, on top noch 30 Kinderkran­kentage pro Kind – und wundern uns dann, dass medizinisc­he Versorgung und Bildung gerade vor die Wand fahren. Kinder und Jugendlich­e sind mittlerwei­le so wenig belastbar, dass sie eine normale Arbeitswoc­he gar nicht mehr durchhalte­n würden, etliche von ihnen bewältigen nicht einmal mehr den Schulweg alleine ohne Unterstütz­ung der Eltern. Woher die Meinung stammt, dass die Arbeit im Homeoffice effektiver sei als die in einem Büro, kann ich mir auch nicht erklären. In meinem Umfeld sehe ich unzählige Arbeitnehm­er, die während der Homeoffice-Zeit den Rasen mähen, mit den Kindern zum Kinderarzt gehen oder den Haushalt versorgen. Die Arbeitsmor­al wird erst wieder besser, wenn wir im Bildungsse­ktor weiterhin vom Rest der Welt abgehängt sein werden und wenn kein Geldstrom mehr vom Staat oder den Eltern zu erwarten ist.

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