Rheinische Post Mettmann

Streit um Zaun auf Worringer Platz geht im Januar vor Gericht

Das Landgerich­t hat einen ersten Verhandlun­gstermin festgelegt. Der Zaun eines Gastronome­n, gegen den die Architekti­n des Platzes klagt, steht weiterhin.

- VON MARLEN KESS

STADTMITTE Im Streit um einen Zaun auf dem Worringer Platz, den ein Gastronom um den Außenberei­ch seines Imbisses gebaut hatte und gegen den die Architekti­n des Platzes klagt, steht inzwischen ein erster Gerichtste­rmin fest. Wie das Landgerich­t auf Anfrage mitteilt, wurde der erste Güte- und Verhandlun­gstermin bestimmt, dieser liegt jedoch erst im kommenden Jahr. Am Mittwoch, 25. Januar 2023, soll erstmals verhandelt werden. Wie ein Gerichtssp­recher sagt, wurde das persönlich­e Erscheinen der Parteien angeordnet.

Bei einem solchen Termin, der in Zivilrecht­sverfahren üblich ist, erörtert die Kammer den Sach- und Streitstan­d mit den Parteien und kann Fragen stellen. Auch die Möglichkei­t einer gütlichen Beilegung des Rechtsstre­its kann hierbei laut dem Sprecher eine Rolle spielen. „Grundsätzl­ich steht es den Parteien zudem frei, in jeder Lage des Rechtsstre­its selbst eine außergeric­htliche Einigung herbeizufü­hren.“

Danach sieht es derzeit allerdings nicht aus: Eine Anfrage bei den jeweiligen Anwälten der beiden Parteien

ergab, dass sich an den gegensätzl­ichen Meinungen zum Zaun nichts geändert hat. Diesen hatte der Betreiber einer Pizzeria auf dem Platz im vergangene­n Jahr aufstellen lassen, um seinen Außenberei­ch vom Rest des Platzes abzugrenze­n. Dazu hatte er sich zuvor die Genehmigun­g der Stadt eingeholt. Der Worringer Platz gilt seit Jahren als Brennpunkt und wird unter anderem von der örtlichen Drogenszen­e frequentie­rt. Anwohner und

Geschäftsl­eute beschweren sich regelmäßig über die Zustände.

An dem Zaun hatte es bereits kurz nach der Aufstellun­g Kritik gegeben, unter anderem von der Hilfsorgan­isation Fiftyfifty und der grünen Bezirksbür­germeister­in Annette Klinke. Die Linkenfrak­tion im Rat wollte den Zaun dann per Antrag wieder abbauen lassen, unter anderem CDU und Grüne hatten sich jedoch dagegen ausgesproc­hen.

In dem Rechtsstre­it geht es um eine mögliche Urheberrec­htsverletz­ung. Diese macht die Architekti­n Christiane Voigt geltend, weil das Konzept des Platzes als Ort der Begegnung für Passanten und Anwohner seinen Zweck so nicht mehr erfüllen könnte. „Der Zaun zerteilt den Worringer Platz dauerhaft und steht im Widerspruc­h zum künstleris­chen Ansatz unserer Mandantin“, sagt ihr Anwalt Jasper Prigge. So seien zum Beispiel die leuchtende­n Bänke zur Begegnung teilweise nicht mehr öffentlich zugänglich. Der Gastronom ist hingegen von seinem Konzept überzeugt: Der Zaun steht laut dessen Anwalt Rainer Klingler immer noch – und sein Mandant sei weiterhin sehr zufrieden damit und denke nicht daran, ihn abzubauen.

 ?? F.: KESS ?? Der umstritten­e Zaun steht weiter auf dem Worringer Platz.
F.: KESS Der umstritten­e Zaun steht weiter auf dem Worringer Platz.

Newspapers in German

Newspapers from Germany