Schüsse am Rheinufer lösen bei Spaziergängern Entsetzen aus
Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Jagdwilderei am Rhein in Hamm. Dort sollen Schüsse gefallen sein. Zwei Personen fuhren mit einem Transporter davon.
HAMM (gaa) Die Polizei ermittelt nach einem Vorfall am Rhein in Hamm wegen des Verdachts der Jagdwilderei. Laut Zeugenaussagen gab ein noch unbekannter Mann am Montagabend zwischen 18.30 und 19 Uhr drei Schüsse mit einem Gewehr ab, verstaute ein getötetes Tier in einem weißen Mercedes-Transporter und fuhr – mit einer Beifahrerin an seiner Seite – davon. „Nach erster Auskunft des dort zuständigen Jägers war niemand berechtigt, am Montagabend an dieser Stelle zu jagen“, teilte ein Polizeisprecher auf Anfrage am Dienstagmittag mit. Es sei Strafanzeige gestellt worden, mehr wollte die Polizei nicht verraten.
Ein Spaziergänger hörte in Höhe der bewirtschafteten Felder, in der Nähe des kleinen Segelhafens, einen ersten Schuss. Im Winter sei dies nicht unüblich. Da aber am Montagabend viele Menschen unterwegs gewesen seien, habe er sich gewundert und als Erklärung an ein krankes Tier am Rhein gedacht, das erlöst worden sei. Am Segelhafen habe er gedreht und sei entlang der „Salatfelder“über die Wiese zurück in Richtung Kardinal-Frings-Brücke gegangen. Plötzlich habe es jedoch ein zweites Mal geknallt und rund fünf Meter entfernt von ihm sei eine Kugel in das Gestell eines alten Hängers, der dort schon länger steht, eingeschlagen. „Ich fand das schon krass und habe mich zügig zum Deich entfernt. Es wurde eindeutig Metall des Hängers getroffen“, sagt der Zeuge. „Der Schock saß erst einmal tief und auch eine Frau, die mit ihrem Hund unterwegs war und das mitbekommen hat, war entsetzt, berichtet er weiter.
Nachdem er die Polizei gerufen hatte, machte er eine Beobachtung. Ein weißer Transporter soll zu der
Stelle gefahren sein, wo zuvor die Kugel neben ihm eingeschlagen sei: „Der Fahrer stieg aus, ging ein paar Meter und setzte dann zu einem finalen Schuss an. Er lud das Tier ein und ist über das Feld Richtung Deich gefahren.“Der Aufforderung, am Deich stehenzubleiben, soll der Fahrer nicht nachgekommen sein. Der Zeuge sagt: „Er zeigte mir noch den Vogel, gab dann Gas und ist abgehauen. Er trug weder Warnweste noch waren Leute da, die abgesperrt haben, wie man das sonst so kennt, wenn dort gejagt wird.“Mehr wird jetzt die Polizei ermitteln müssen.