Wie Düsseldorf ins neue Schuljahr startet
Von kommenden Mittwoch an gehen 70.000 Heranwachsende in eine Düsseldorfer Schule. 6000 von ihnen zum ersten Mal. Zu den Herausforderungen im neuen Schuljahr zählen die OGS-Betreuung, die Schulwahl und Corona.
DÜSSELDORF Die Stadt sieht die 150 Schulstandorte für das neue Schuljahr gut gerüstet. Auch in diesem Jahr sind die Anmeldezahlen noch einmal gestiegen. Worauf sich die Familien einstellen müssen. Ein Überblick.
Die Einschulung Mit gut 6000 (Vorjahr: 5850) erreicht die Zahl der Düsseldorfer i-Dötzchen einen neuen Höchststand. Das Gros (5700) wird eine städtische Grundschule mit oder ohne konfessionelle Ausrichtung (GGS, KGS, EGS) besuchen. Etwa 320 Kinder nutzen nicht-städtische Angebote.
Angebot im Offenen Ganztag Düsseldorf zieht junge Familien an, die beruflich durchstarten wollen. Umso wichtiger ist für sie eine Betreuung auch am Nachmittag. „Wir haben für das neue Schuljahr 29 zusätzliche OGS-Gruppen mit insgesamt 725 Plätzen eingerichtet, damit gibt es für 70 Prozent eines Jahrgangs ein klassisches Ganztagsangebot“, sagt Schuldezernent Burkhard Hintzsche. An den 91 Standorten (Grund- und Förderschulen) stehen künftig 17.125 Plätze zur Verfügung. Rechnet man weitere Alternativen (14 Uhr-Gruppen, Kooperation mit Sportvereinen) hinzu, liegt die Betreuungsquote im Primarbereich sogar bei 80 Prozent.
Baustellen im Ganztag „Eine solche Quote wäre in weiten Teilen Deutschlands ein Idealzustand“, sagt Bernd Luberichs vom Amt für Schule und Bildung. Allerdings reiche in Düsseldorf selbst diese Quote nicht ganz. Gemessen an den Anmeldungen im Februar fehlten rechnerisch 2022/23 bis zu 500 Plätze. „Die genaue Zahl werden wir erst in wenigen Wochen kennen, weil sich die Bedürfnisse geändert haben oder Eltern eigene Alternativen auf den Weg bringen“, sagt der Ganztagsexperte. Ob sich der NachfrageÜberhang erneut auf die urbanen Bezirke rund um die City (darunter Bilk, Unterbilk, Flingern, Düsseltal) fokussiert, sei noch nicht ganz klar. „Das wissen wir, sobald die endgültigen Zahlen vorliegen.“
Die weiterführenden Schulen Mit 4338 (Vorjahr: 4329) bleibt die Zahl der Kinder, die auf die weiterführende Schule kommen, konstant. Mit 2247 (2251) Jungen und Mädchen wechselt mehr als die Hälfte auf ein Gymnasium, 1119 (1118) gehen auf eine Realschule, 788 (746) auf eine Gesamtschule und 184 (214) auf eine Hauptschule. Rund 500 Schüler haben sich für nicht-städtische Angebote entschieden.
Probleme mit der Wunschschule Die gibt es in erster Linie an Gesamtschulen und Gymnasien. Grundsätzlich gilt: Jeder Schüler erhält in
Düsseldorf einen Platz an der gewünschten Schulform. Eine Ausnahme bilden hier aber die Gesamtschulen, bei denen es weiter einen Nachfrage-Überhang gibt. Anders ist es bei den Gymnasien. Zwar kann jeder Viertklässler, der dies wünscht, dorthin wechseln, aber nicht immer an eine Schule in der Nähe oder an eine mit dem bevorzugten Profil (Sport, Musik, Sprachen etc.). Für mehrere Dutzend Schüler bleibt am Ende nur ein von Eltern heftig kritisiertes Losverfahren mit anschließender Umberatung. Gelöst werden sollen die Probleme mit dem städtischen Schulbauprogramm (1,4 Milliarden Euro in einem Jahrzehnt). Hintzsche kündigte an, bis 2026/27 weitere 3480 Plätze an weiterführenden Schulen zu schaffen. Unter anderem sollen eine neue Gesamtschule in Heerdt und ein neues Gymnasium am Heinzelmännchenweg helfen, mittelfristig die drängenden Probleme in den beiden Schulformen zu lösen.
Die Pandemie Hintzsche appelliert an die Schulgemeinden, die Landesempfehlungen zum freiwilligen Tragen von Masken und Testen konsequent umzusetzen: „Von mir aus hätte die Maske ruhig verbindlich werden können.“Und Dagmar Wandt, Leiterin des Amtes für Schule, betont, „dass die Installation von Luftfiltern an allen Grundschulstandorten abgeschlossen ist“.