Dem Schwarzbachtal droht Lkw-Verkehr
Das kann man sich kaum vorstellen: Sollte die Mettmanner Straße (L 239) ausgebaut sein, würde die Landesregierung das Tal für den Schwerlastverkehr öffnen. Elisabeth Müller-Witt (SPD) kritisiert diesen Plan vehement.
SCHWARZBACH Wer auf der engkurvigen und zum Teil maroden Mettmanner Straße (L 239) durch das Schwarzbachtal fährt, der muss sich besonders konzentrieren. Und er wird sich kaum vorstellen können, dass dort einmal Schwerlastverkehr rollen wird. Doch so abwegig ist die Sache nicht, wie die Ratinger SPDLandtagsabgeordnere Elisabeth Müller-Witt jetzt erfahren musste.
Der Zustand der L 239 beschäftigt die Menschen in Ratingen schon seit vielen Jahrzehnten. Zuletzt hatte sich Müller-Witt im Juni mit einer Kleinen Anfrage an die neue Landesregierung gewandt, um den aktuellen Planungsstand in Erfahrung zu bringen. Aus der Antwort (die der RP vorliegt) geht hervor, dass der Start für die Umbaumaßnahmen noch nicht abgeschätzt werden kann. Allerdings wird deutlich, dass die L 239 im Anschluss an die Sanierung auch
Kritik der Anwohner: Der Landesbetrieb habe Jahrzehnte lang seine Verpflichtungen nicht erfüllt.
für den Schwerlastverkehr geöffnet werden soll.
Müller-Witt hält es für falsch, die Mettmanner Straße für den LkwVerkehr zu öffnen. „Wenn die Pläne der Landesregierung umgesetzt werden, wird der Ausweichverkehr noch einmal zunehmen“, so die Abgeordnete. „Das halte ich für unzumutbar für die Anwohner, zumal nur schwerlich vorstellbar ist, dass die Straße ausreichend verbreitert werden kann, ohne auch Wohngebäude anzutasten. Deshalb werde ich mich weiterhin für eine Sanierung einsetzen, aber gegen die Öffnung für den Schwerlastverkehr“, betonte die Politikerin.
Fakt ist: Der Landesbetrieb Straßenbau NRW hat bei der Bezirksregierung Düsseldorf ein Planfeststellungsverfahren für die Erneuerung der Mettmanner Straße zwischen der A 44 und der A 3 beantragt. „Im Planungsbereich zwischen der A 44 und der A 3 führt die Mettmanner Straße als enge, historische Straße durch das Schwarzbachtal. Als Erhaltungsmaßnahme wird die in weiten Teilen stark beschädigte Straße in insgesamt 6,50 Metern Breite zweispurig erneuert“, hieß es in einer Mitteilung.
Bei Anwohnern ist das Maß längst voll. „Es muss endlich etwas passieren“, beurteilte Dennis Franke den desolaten Zustand der Straße. Den kennt er aus leidvoller Erfahrung, über die L 239 führt sein täglicher Weg zur Arbeit. „Aber die Sanierung ist nicht alles“, sagte der Mann, der im nicht allzu weit entfernten Metzkausen lebt.
Anwohner aus den dortigen Arealen Märchensiedlung und Hasselkamp, die quasi parallel zur Straße liegen, sind vom geplanten Ausbau unmittelbar betroffen. „Bereits jetzt ist der Verkehrslärm durch den Individualverkehr und vor allem die krachenden Motorräder erheblich und zu Hauptverkehrszeiten nervig“, erklärte er.
Mit den Ausbaumaßnahmen soll die Straße dann auch für den Schwerlastverkehr freigegeben werden, sodass bald 40-Tonner über die Straße und direkt hinter den Wohnhäusern vieler Familien mit Kindern rollen werden. „Mit dem erhofften