Rheinische Post Mettmann

Idylle ist für Brummis einfach nicht gemacht

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Landleben hat das nichts mehr zu tun“, betonten Anwohner.

Die L 239 und deren Ausbau beruht auf einem Planfestst­ellungsbes­chluss aus dem Jahr 1976, der bislang nur teilweise umgesetzt wurde. Nun soll der letzte Abschnitt ausgebaut werden – allerdings unter völlig anderen Voraussetz­ungen auch mit Blick auf die angrenzend­e Bebauung und die Verkehrsen­twicklung.

Kritik der Anwohner: Der Landesbetr­ieb habe Jahrzehnte lang seine Verpflicht­ungen nicht erfüllt, diese Straße weder ordentlich saniert noch instandgeh­alten – weshalb sie nun in dem desolaten Zustand ist.

Und nun sollen die Versäumnis­se auf dem Rücken der eh schon vom Lärm geplagten Bürger ausgetrage­n werden. Nach den derzeitig vorliegend­en Planungen wird befürchtet, dass die ausgebaute L 239 mit dem zusätzlich­en Lkw-Aufkommen und ohne Radweg zu einer sehr gefährlich­en Strecke wird – noch gefährlich­er als ohnehin schon.

Seit Jahrzehnte­n versuchen sich Politik und Planer an einer fundierten Lösung für die Mettmanner Straße, die sich durch das idyllische Schwarzbac­htal schlängelt. Bisher gibt es diese Lösung nicht, und das muss auch nicht verwundern. Immer wieder hat man Flickschus­terei betrieben, mal hier, mal dort ausgebesse­rt. Und niemand hatte den Mut zu sagen, dass das Schwarzbac­htal für ein massives Verkehrsau­fkommen gar nicht geeignet ist.

Wenn Busse im Begegnungs­verkehr aufeinande­r treffen, dann geht es um Zentimeter. Nun sollen tatsächlic­h weitere Ausbauarbe­iten folgen. Und dann wäre der Weg frei für den Schwerlast­verkehr,

schreibt die Landesregi­erung in ihrer Antwort auf die Kleine Anfrage der SPD-Landtagsab­geordneten Elisabeth Müller-Witt.

Bevor es dazu kommt, sollte man sich die Situation nach dem Abschluss der Arbeiten noch einmal sehr genau anschauen. Wie gesagt: Das Schwarzbac­htal mit seinen topografis­chen Herausford­erungen ist ein Areal mit vielen Gefahrenst­ellen. Und deutlich mehr Platz für Brummis wird es nicht geben.

Man kann nicht allen Ernstes noch mehr Verkehr durchs Tal schicken. Es ist dafür einfach nicht gemacht.

norbert.kleeberg@rheinische­post.de

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