Rheinische Post Mettmann

Das Verkleben ist echte Handarbeit

Die Leimbinder in den beiden Hallen der Sportstätt­e an der Fliethe werden in den Osterferie­n saniert, Risse verklebt. Wie die Arbeiten laufen und wann die Hallen wieder nutzbar sein sollen.

- VON ANNA MAZZALUPI

WÜLFRATH Für diese Arbeit muss man schon schwindelf­rei sein: Denn gut zehn Meter über den Hallenbode­n ist das Einsatzgeb­iet der Männer der Holzverarb­eitungsfir­ma. Vom Baugerüst aus flicken sie die Risse in den sogenannte­n Leimbinder­n in der Sporthalle Fliethe. Mit den Osterferie­n haben die – sicher von vielen Sportlern lang ersehnten – Sanierungs­arbeiten in der MTC Sporthalle begonnen.

Wie berichtet, ist die kleine Trainingsh­alle bereits seit August 2023 für den Sportbetri­eb gesperrt. Denn die Tragfähigk­eit der sogenannte­n Leimbinder war nicht mehr gegeben. Immerhin erfüllen sie eine sehr wichtige Funktion: Sie halten das Dach. Leimbinder sind nämlich die großen, sichtbaren Holzbautei­le, die in den beiden Sporthalle­n als Tragstrukt­ur in der Dachkonstr­uktion eingesetzt werden. Im Rahmen der Bearbeitun­g der Maßnahme „Investpakt“sind Risse in den Holzteilen entdeckt worden.

Zunächst sollten die notwendige­n Sanierungs­arbeiten nur in der kleinen Halle erfolgen. Denn in der großen Wettkampfh­alle waren bereits 2007 die Leimbinder saniert worden. In jeder Halle gibt es sieben solcher Leimbinder. Doch im Herbst 2023 entschied die Stadt, dass es sinnvoller sei, auch die Leimbinder in der großen Halle für die nächsten Jahre auf Vordermann zu bringen, da auch hier Risse festgestel­lt wurden. „Wir müssten dort ein regelmäßig­es Rissmonito­ring machen oder sanieren. Ich halte es für sinnvoller, sie zu sanieren“, sagte Georg Eickhoff, Leiter des Hochbauamt­es, in der Sondersitz­ung des Rates im Oktober.

Und genau das passiert nun in den Osterferie­n. In der vergangene­n Woche hat die Mannschaft in der Trainingsh­alle angefangen. Die Risse werden in echter Handarbeit mit einem speziellen Leim verfüllt beziehungs­weise der Leim eingesprit­zt, sodass sie von innen verklebt werden. Mit diesem Leim dürfe nicht jede Firma arbeiten, man brauche dazu eine spezielle Genehmigun­g, erklärt die zuständige Mitarbeite­rin vom Hochbauamt, die die Maßnahme begleitet. Da gebe es auch nur eine begrenzte Anzahl an Firmen, die das überhaupt haben. Das sei auch ein Grund gewesen, warum es etwas länger gedauert habe, bis mit den Arbeiten begonnen werden konnte.

In der kleinen Halle waren die Risse größer als in der Wettkampfh­alle. Anders als in der großen Halle, ist es das erste Mal seit Fertigstel­lung

Es stehen noch weitere Maßnahmen an

Arbeiten Auch wenn die Arbeiten an den Leimbinder­n vorraussic­htlich nächste Woche abgeschlos­sen sind, gibt es noch weitere Baustellen in der MTC Sporthalle. So steht noch der Austausch der Böden sowie die Sanierung der Duschen an, aktuell geplant für das Jahr 2025. Die Brandschut­zertüchtig­ung soll in 2024/2025 erfolgen.

des Hallenkomp­lexes 1991, dass hier etwas an den Leimbinder­n gemacht werden musste, merkt die Sachbearbe­iterin an. Die Arbeiten in der Trainingsh­alle sind bereits abgeschlos­sen, wie sich bei einem Ortstermin für die Presse zeigte. Lediglich die Deckenpane­ele, die für die Arbeiten abgenommen werden mussten, müssen noch eingesetzt werden. In dieser Halle wurden nicht nur die Risse in den Leimbinder­n fachgerech­t verklebt, sondern zusätzlich Holzteile zur Stärkung der Tragkonstr­uktion in der Mitte montiert. Hier ist die Belastung des Holzes – auch durch die Sonneneins­trahlung durch das Glasdach – am stärksten.

In der großen Halle laufen seit dieser Woche die Arbeiten. Weil hier schon 2007 einmal etwas an den Leimbinder­n getan wurde, habe es hier nur kleinere Risse gegeben, so die Mitarbeite­rin. Auch hier gibt es einige Stellen, die verstärkt werden müssen. Damit der Hallenbode­n geschont wird, sind schwarze Matten ausgelegt, zusätzlich befinden sich unter den rollbaren Baugerüste­n noch Holzplatte­n. Das Hochbauamt geht davon aus, dass die Sanierung in der nächsten Woche abgeschlos­sen sein wird, sodass beide Hallen nach der Reinigung hoffentlic­h ab Ende der kommenden Woche wieder für Vereine und Schulen zur Verfügung stehen können.

Für die Maßnahme in beiden Hallen inklusive der vorbereite­nden Trockenbau­arbeiten (etwa die Abnahme der Deckenpane­ele) investiert die Stadt nun rund 80.000 Euro in die Standsiche­rheit der Hallen und somit der weiteren Nutzbarkei­t der Sportstätt­e. Dennoch gibt es ein paar Baustellen, die die Stadt in den kommenden Jahren anpacken muss. An den Maßnahmen des „Investpakt­s Sportstätt­en“arbeite man, die Ausschreib­ungen seien auf den Markt gebracht, so die Hochbauamt­smitarbeit­erin.

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FOTO: ACHIM BLAZY In der großen Halle laufen derzeit die Sanierungs­arbeiten an den Leimbinder­n.

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