Abstiegsduell zwischen Köln und Darmstadt
KÖLN (sid) Torsten Lieberknecht und die Lilien stehen „in der Bringschuld“, auch Timo Schultz und seine Spieler „brauchen den Dreier“: Vor dem Abstiegsgipfel zwischen dem 1. FC Köln und Darmstadt 98 ist die Devise beider Kellerkinder klar, ein Sieg muss her, ein Punkt ist zu wenig.
Im Nahkampf um den Klassenerhalt geht es am Samstag (15.30 Uhr/ Sky) ums pure Überleben. Für den
Aufsteiger aus Darmstadt ist es die letzte Chance, den direkten Abstieg zumindest theoretisch noch abzuwenden. Acht Zähler Rückstand hat das Schlusslicht der FußballBundesliga auf den Vorletzten aus Köln, bereits zwölf Punkte entfernt liegt der FSV Mainz 05 auf dem Relegationsplatz. Bei einer Niederlage wäre der vierte Bundesliga-Abstieg der Vereinsgeschichte besiegelt. „Der Optimismus ist bei mir mittlerweile in Realismus umgeschlagen“, räumte Trainer Lieberknecht ein.
22 Begegnungen am Stück haben die Darmstädter nicht gewonnen. Ans Aufgeben denke jedoch niemand, betonte Lieberknecht. Seine Mannschaft sei „bereit, die Partien bis zum letzten Spieltag hochprofessionell anzugehen“. Den kaum mehr abzuwendenden Gang in Liga zwei möchten die Hessen wenn schon erhobenen Hauptes antreten.
Auch den Fans zuliebe, die „in dieser Saison sehr viel an Enttäuschung durchmachen“mussten.
Ein Bundesliga-Sieg gegen die Domstädter gelang in bisher neun Duellen allerdings noch nie. Nicht nur deshalb geht der Tabellen-17. Köln favorisiert ins Aufeinandertreffen. „Ich höre immer nur Druck, Druck, Druck“, sagte FC-Coach Schultz: „Druck wegen Abstiegskampf, Druck wegen Favoritenrolle.
Wir brauchen nicht noch mehr Druck.“Den negativen Gedanken setzt der 46-Jährige positive Signale entgegen: „Ein Stück Lockerheit und Vorfreude aufs Spiel dürfen wir uns auch nicht nehmen lassen.“
Gegen die Schießbude der Liga (72 Gegentore) will sich die schlechteste Offensive (23 Treffer) wieder „torgefährlicher“zeigen. Dafür vertraut Schultz dem nach langer Verletzung stark zurückgekehrten Luca Waldschmidt.
Der Angreifer erhielt vom FC-Trainer eine Startelfgarantie.
Dass Köln nach dem Wochenende weiter auf einem direkten Abstiegsrang rangiert, ist klar. Die wiedererstarkten Mainzer sind auf vier Punkte davongezogen. Mit einem Sieg jedoch würde sich der Vorletzte für das nächste „Endspiel“wappnen. Denn am darauffolgenden Spieltag reisen die Kölner zu eben diesem FSV Mainz 05.