Allofs will mit Fortuna zurück auf große Bühne
Der Sportvorstand hält den kleinen Kader für einen Grund, warum das Team jetzt so eingespielt ist.
DÜSSELDORF Bei Fortuna hat man aus wenig schon jetzt sehr viel gemacht. Zumindest bezogen auf die Größe des Kaders und den damit verbundenen Möglichkeiten. Denn die waren über weite Strecken der Saison enorm angespannt. Daniel Thioune musste improvisieren, und manchmal war es schon erstaunlich, wie er versuchte, die sichtbaren Mängel auszubalancieren. Fünf Spieltage vor dem Ende der Saison hat sich der Cheftrainer mit seinem Team in der Zweiten Liga eine komfortable Ausgangslage verschaffen. Als aktuell Dritter des Klassements hat man noch alle Chancen, in der neuen Saison in der höchsten deutschen Spielklasse aufzutreten.
„Man wünscht sich doch zu diesem Zeitpunkt in einer solchen Position zu sein“, sagt Sportvorstand Klaus Allofs. „Ich habe mich nie davor gescheut, große Ziele auszurufen. Es ist kein Geheimnis, dass wir, so schnell es geht, den Aufstieg schaffen wollen. Ob in dieser Saison?
Es klingt so abgedroschen, aber wir gucken nur von Spiel zu Spiel.“
Am Samstag, 13 Uhr, trifft Fortuna im Heimspiel in der Arena in Stockum auf die Spielvereinigung Greuther Fürth. Will man wirklich ein ernsthaftes Wörtchen um den Aufstieg mitsprechen, sollte man sich keinen Ausrutscher erlauben. „Das Restprogramm ist ein ganz guter Querschnitt durch das Spektrum der 2. Liga. Wir treffen also nicht mehr auf eine Mannschaft des Kalibers
von Bayer Leverkusen“, sagt der 66-Jährige. Gegen die Werkself waren die Düsseldorfer im Halbfinale des Pokal-Wettbewerbs beim 0:4 chancenlos. „Wir müssen kein Wunder schaffen, sondern in jeder Begegnung an unsere Leistungsgrenze kommen. Man sieht ja am FC St. Pauli, was passieren kann.“
Noch vor Wochen wähnte man die Norddeutschen der Konkurrenz enteilt. Mittlerweile thront Holstein Kiel ganz oben an der Spitze, Düsseldorf ist bei beiden Teams auf Schlagdistanz herangerückt, dahinter lauert auf Platz vier der Hamburger SV. „Man sollte sich nie zu sicher sein, in alle Richtungen. Man muss bis zum Ende wachsam bleiben und darf nicht nachlassen“, sagt Allofs. „Wir sollten nicht den Fahler machen, zu intensiv nach rechts und links zu blicken. Unser Fokus ist nur auf uns gerichtet. Wir haben als Team viel gelernt in der Saison.“
Das Kollektiv, aber auch der Einzelne. Denn jeder wurde und wird gebraucht. Dadurch sind alle Spieler im Kader auf verhältnismäßig hohe
Einsatzzeiten gekommen. Diese wiederum haben dafür gesorgt, dass sich talentierte Spieler weiterentwickeln konnten, weil sie praktische Erfahrungen sammeln konnten. „In einer idealen Welt kannst du dem Trainer für jede Position so und so viele gleich starke Optionen bieten, aber wirtschaftlich ist das einfach nicht umsetzbar“, sagt Allofs. „Wir müssen andere Wege, kreative Wege gehen. Dass beinhaltet auch, einmal einen Schritt zurück zugehen, etwas mehr Geduld aufzubringen. Wir können uns den Erfolg einfach nicht um jeden Preis erkaufen.“
Fortuna hat gleiche eine Reihe von spannenden Typen weiterentwickelt. Besonders die Leihspieler Christos Tzolis und Isak Johannesson, aber auch Mittelfel-Juwel Shinta Appelkamp oder auch der japanische Nationalspieler Ao Tanaka. „Uns ist als Gruppe vieles gelungen. Und natürlich soll die Reise jetzt nicht zu Ende sein“, sagt Allofs. „Wir wollen Fortuna zurück auf die große Bühne bringen. Und da natürlich auch bleiben.“