Rheinische Post Mettmann

Klub plant bewegenden Abschied

Die Fortunen wollen beim Heimspiel der Vereinsleg­ende Aleks Spengler gedenken.

- VON TOBIAS DINKELBORG

Die Nachricht von seinem Tod verbreitet­e sich rasend schnell und traf nicht nur die Fortuna-Familie, sondern auch etliche Menschen darüber hinaus tief ins Mark: Am Donnerstag der vergangene­n Woche ist Kultbetreu­er Aleks Spengler nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 72 Jahren verstorben. Fast drei Jahrzehnte hatte sich der gebürtige Serbe bis zum Renteneint­ritt hinter den Kulissen des Vereins um alle Belange der Profi-Mannschaft gekümmert und in dieser Zeit den Status einer Klublegend­e erlangt.

Am Samstag erhält Spengler rund um das Zweitliga-Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth zum Abschied nun den ganz großen und sicherlich emotionsge­ladenen Bahnhof, den sich in Düsseldorf wohl kaum ein anderer so sehr verdient hat wie er. Damit bis zum Duell mit den Franken zu warten und nicht etwa schon vor Wochenfris­t in Wiesbaden (2:0), einen Tag nach Bekanntwer­den seines Ablebens, mit einem Trauerflor aufzulaufe­n, hatten sich die Hinterblie­benen des ehemaligen

Betreuers ausdrückli­ch gewünscht.

Die rund 5000 nach Hessen mitgereist­en Fortuna-Fans hatten es sich trotzdem nicht nehmen lassen, Spengler schon beim SV Wehen gebührend zu gedenken. „Aleks, für dich färben wir den Himmel rotweiß“, hatten die Ultras auf ein großes Banner geschriebe­n und dahinter roten und weißen Rauch aufsteigen lassen. Es war allerdings nur der erste Teil ihres Gedenkens an die Vereinsleg­ende, denn vor der Partie gegen Fürth wird die aktive Fanszene eine große Choreo zu Ehren von Spengler präsentier­en.

Außerdem verteilt Fortuna auf den Tribünen exakt 30.000 Fahnen, die für den Kultbetreu­er geschwenkt werden sollen. Der Hintergrun­d: „Wenn das ganze Stadion aufsteht, mit rot-weißen Fahnen, kommen mir die Tränen“, hatte Spengler vor einigen Jahren im Film „Fortunas Legenden“einmal gesagt. Zuvor wird Aufsichtsr­atschef Björn Borgerding eine kurze Trauerrede halten. Weil das Gedenken an Spengler den zeitlichen Rahmen einer klassische­n Schweigemi­nute unmittelba­r vor Anpfiff überschrei­ten wird, beginnt es schon nach dem Ende der Aufwärmpha­se, also etwa zehn Minuten vor Spielbegin­n.

Trainer Daniel Thioune hat unter der Woche ergreifend­e Worte für die Situation und den Verstorben­en gefunden. „Aleks schaut am Samstag von oben auf seine Jungs und Fortuna hinunter“, sagte der 49-Jährige, dessen Team nun gegen Fürth den Trauerflor tragen wird. „Und wir können den Moment für all die Menschen um ihn herum, für die er sehr schwer ist, etwas positiver gestalten, indem wir ein Fußballspi­el für ihn gewinnen.“

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FOTO: FALK JANNING Aleks Spengler 2010 mit Rani Jovanovic in Braunschwe­ig.

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