Hoffnung und erste Schritte
Schon seit einigen Jahren gerät die Welt gefühlt mehr und mehr aus den Fugen. Nicht erst seit der Pandemie prasseln immer wieder Ereignisse auf uns ein, die wir vorher für undenkbar gehalten hätten. Schon die Anschläge vom 11. September 2001 waren ein Ereignis, das die Welt in Atem gehalten hat, weil kaum jemand damit gerechnet hätte. Seitdem passieren immer wieder Dinge, die dazu führen, dass wir mit dem Schlimmsten rechnen.
In der allerjüngsten Vergangenheit ist mir das mit dem Angriff des Iran auf Israel so gegangen. In den ohnehin äußerst heiklen und vielschichtigen Konflikt zwischen Israel und Palästina prallte die nächste Bedrohung. Es wurde erneut deutlich, wie fragil der Frieden ist, den gerade meine Generation so schon von Geburt an kennt (und tatsächlich ja auch schon die Generation davor). Es wird deutlich, dass Frieden nicht einfach so da ist, sondern nur da sein kann, wo Menschen sich dafür einsetzen.
Durch die Kriege und Unruhen der vergangenen Jahre ist deutlich geworden, dass Frieden Einsatz erfordert. Gleichzeitig ist auch an vielen Stellen sichtbar geworden, wie fern diese Kriege für viele Menschen sind – selbst der Krieg in der Ukraine.
„Gib Frieden, Herr, gib Frieden“, so haben wir es vergangenen Sonntag im Gottesdienst gesungen, haben für die Opfer von Krieg und Gewalt auf der ganzen Welt gebetet. Dass das nicht genug ist, ist klar, doch gleichzeitig sind es Wege, das vor Gott zu bringen, was uns bewegt und uns Sorgen bereitet. Das vor Gott zu bringen, wo wir uns ohnmächtig fühlen und durch das Aussprechen dieser Sorgen vielleicht etwas Luft für erste Schritte zu gewinnen. Erste Schritte, die vielleicht dafür sorgen, dass Krieg und Gewalt nicht die Oberhand in der Welt gewinnen. Erste Schritte, die hoffentlich dafür sorgen, dass wir an den Geschehnissen in dieser Welt nicht verzweifeln.