Rheinische Post Mettmann

Fuhlrott-Förderer brauchen neue Mitstreite­r

Vor allem ein Kassierer wird dringend gesucht, damit Spenden für Ausflüge und Fahrten entgegenge­nommen werden dürfen.

- VON SUSANN KRÜLL

ERKRATH Seit mehr als zehn Jahren ist es dem Ehepaar Kettner zu verdanken, dass es (noch) einen aktiven Fördervere­in an der Carl-Fuhlrott-Hauptschul­e in Hochdahl gibt. Obwohl ihr Sohn bereits vor vier Jahren seinen Abschluss dort machte, halten sie den Verein durch ihr ehrenamtli­ches Engagement aufrecht. Gäbe es keinen Fördervere­in mehr, dann habe die Schule auch keine Möglichkei­t mehr, Spenden anzunehmen, mit denen außerschul­ische Aktivitäte­n – etwa Ausflüge oder Klassenfah­rten für einzelne Kinder – finanziert werden.

„Seit mehr als 20 Jahren bekommen wir im Zuge der Wunschbaum Aktion jeweils 200 Euro für die sogenannte­n Belohnungs­fahrten. Schülerinn­en und Schüler, die sich im laufenden Schuljahr durch vorbildlic­hes soziales Verhalten inner- und außerhalb der Schule besonders hervorgeta­n haben, dürfen sich gemeinsam eine Aktivität aussuchen. Gerade waren je zwei aus jeder Klassengem­einschaft mit unserer Schulsozia­larbeiteri­n im High-FlyTrampol­inum.“Damit stärke sich der Zusammenha­lt klassenübe­rgreifend, der im Schulallta­g so nicht zustande käme, erzählt Schulleite­rin Christiane Schneppe und ergänzt, dass Klassenkam­eraden durch die positiven Berichte angespornt würden, ihr Verhalten zu ändern, um dann beim nächsten Mal dabei zu sein.

Gemeinsam mit dem Kollegium rührt das Ehepaar Kettner bei jedem Willkommen­stag, den die Schule vor den Sommerferi­en für die Neuzugänge veranstalt­et, die Werbetromm­el für den Fördervere­in und verteilt Beitrittsf­ormulare. Auch bei den Sitzungen der Elternpfle­gschaft wird regelmäßig dafür geworben, sich aktiv im Fördervere­in zu engagieren. „Unter den 303 Schülerinn­en und Schülern, die zurzeit unsere Schule besuchen, liegt der Anteil derer, die selbst oder deren Eltern einen

Migrations- und Fluchthint­ergrund haben, bei 89 Prozent. Diese Eltern schrecken vor der Verantwort­ung zurück, wenn sie hören, dass einmal im Jahr ein Kassenberi­cht vorzulegen ist. Deutsche Bürokratie fordert sie schon in ihrem sonstigen Alltag heraus. Da ist es verständli­ch, wenn sie nicht Schlange stehen für diese Aufgabe,“so der Erklärungs­versuch von Musik- und Kunstlehre­r Ralph Werner, der kurzfristi­g schon einmal Spendengel­der verwaltet, bis er sie an das Ehepaar Kettner zum Einzahlen

auf das Konto des Fördervere­ins übergeben kann.

Darüber hinaus betreue er verschiede­ne AGs und setze sich wie seine Kollegen für die Schülersch­aft „über die Maßen hinaus“ein, wie Schulleite­rin Schneppe anmerkt. Daher sei auch allen Kollegen daran gelegen, Nachfolger zu finden, die den Vorsitz, den Vize-Vorsitz und das Amt des Kassenwart­s übernehmen. Im Idealfall finden sich noch ein Schriftfüh­rer und zwei Kassenprüf­er. Diese Aufgabe sei bisher von einem Steuerbera­ter übernommen worden, so Schneppe. Der Aufwand bewege sich in einem sehr überschaub­aren Rahmen, versichert sie.

Nicht auszudenke­n seien für alle die Folgen, würde sich der Verein auflösen: Spendengel­der sammeln zu dürfen habe bis dato auch Kindern die Teilnahme an Schulausfl­ügen und -fahrten ermöglicht, deren Eltern mit ihrem Verdienst nur knapp über der Grenze liegen, um staatliche und/oder kommunale Mittel, etwa aus dem Teilhabepa­ket,

Team aus Lehrern und Sozialarbe­itern

Zurzeit besuchen 303 Schülerinn­en und Schüler die Carl-Fuhlrott-Schule in Hochdahl. Das Kollegium der Hauptschul­e besteht aus 44 Lehrern und zwei Sozialarbe­iterinnen. Diese sind Vertrauens­personen und Ansprechpa­rtner bei Problemen, die sich unter der sehr inhomogene­n Schülersch­aft zwangsläuf­ig ergeben, oder auch zwischen Schüler- und Lehrerscha­ft.

Eine der Stellen ist beim Jugendamt der Stadt angesiedel­t, die andere beim Sozialamt des Landeschul­amtes. Weitere Infos auch zu den AGs und zahlreiche­n außerschul­ischen Aktivitäte­n der Hauptschul­e unter www. carl-fuhlrott-schule.de.

in Anspruch nehmen zu können. So hofft Schulleite­rin Schneppe gemeinsam mit ihrem Kollegium, dass sich, gerne auch von außerhalb (man muss also kein Kind an der Schule haben), Menschen finden lassen, die sich für die Arbeit in dem Fördervere­in engagieren würden, zum Wohle der gesamten Schülersch­aft.

Kontakt per E-Mail an Foerderver­ein@ carl-fuhlrott-schule.de oder kleiner@ carl-fuhlrott-schule.de.

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ARCHIVFOTO. STEPHAN KÖHLEN Schüler bemalen die Mauer der Eingangsha­lle der CarlFuhlro­tt-Hauptschul­e an der Rankestraß­e – ganz legal bei einem Tag der offenen Tür.

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