Rheinische Post Mettmann

Inter Mailand feiert den Titel

Mit vielen Ex-Bundesliga­profis sichert sich der Klub im Stadtderby die Meistersch­aft.

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MAILAND (sid) Über dem Mailänder Dom erhellen Feuerwerks­körper die Nacht, es wird gesungen und getanzt. Drei italienisc­he Jungs wanken freudetaum­elnd vorbei, sie feiern ihre Helden Di Marco, Barella, Bastoni – und auf ihren T-Shirts würdigen sie den eigentlich­en Baumeister dieses Triumphes für Inter Mailand: „Il demone di Piacenza“steht da geschriebe­n. Simone Inzaghi wird neuerdings so genannt von den Fans der Nerazzurri, der Trainer mit den dunklen Augen und dem durchdring­enden Blick.

In drei Jahren bei Inter hatte er es nicht immer leicht, nun allerdings schrieb Inzaghi Geschichte: Seit dem Sieg gegen die AC Mailand (2:1) am Montagaben­d ist der 20. Scudetto perfekt, Inter hat nun einen Titel mehr als der Stadtrival­e, zudem ist es der erste Meistertit­el, der im Mailänder Derby gewonnen wurde.

„Wir haben Unglaublic­hes geschafft“, sagte Inzaghi in der Nacht, „wir müssen das genießen, weil wir so hart gearbeitet haben.“Dieser große Sieg ist vor allem aber das Werk des „Dämonen“, da ist sich Italiens Presse einig. Die Mannschaft sei unter Inzaghi „eine perfekte Maschine“geworden, schreibt die

Gazzetta dello Sport, der 48-Jährige sei „ein Coach, der nicht brüllt“, meint La Repubblica. Ein Schüler des großen Carlo Ancelotti.

Dabei war der Beginn dieser Saison überaus holprig. 14 Tage vor dem Start wurde Stammtorhü­ter Andre Onana an Manchester United

verkauft. Für ihn kam Yann Sommer aus München und wurde zum sicheren Rückhalt. Am Deadline Day kam zudem Benjamin Pavard vom FC Bayern und passte seitdem perfekt in die Dreier-Abwehrkett­e. Späte und günstige Verpflicht­ungen, die Inzaghi gut integriert­e.

Seit seinem Amtsantrit­t im Juni 2021 hatte er immer wieder Lösungen für Umbrüche finden müssen. Kein Lukaku, kein Dzeko, dafür der ablösefrei­e Marcus Thuram aus Mönchengla­dbach, der zusammen mit Lautaro Martinez ein meisterhaf­tes Sturmduo bildet. Auch Hakan Calhanoglu fand seine Rolle im System Inzaghi. Der Trainer zog den ehemaligen Bundesliga-Profi weiter nach hinten und es funktionie­rte. Inter hat das erste und bisher einzige Spiel in der Saison der Serie A im September verloren (1:2 gegen Sassuolo) – die Meistersch­aft war nur eine Frage der Zeit.

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FOTO: AP Die Spieler von Inter Mailand jubeln über den Gewinn der Meistersch­aft.

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