Rheinische Post Mettmann

Spekulatio­nen um Handball-Keeper Wolff

Sein möglicher Wechsel vom KS Kielce nach Magdeburg ist das Thema vor dem Duell der beiden Klubs.

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HAMBURG (sid) Die Handball-Szene ist in Aufruhr: Kehrt Andreas Wolff in die Bundesliga zurück? Der SC Magdeburg, so wird in der Branche getuschelt, stehe vor einer Verpflicht­ung des Nationalto­rhüters. Vor dem Viertelfin­al-Showdown des SCM in der Champions League bei Wolffs aktuellem Klub Industria Kielce, der Neuauflage des Vorjahresf­inals, sorgt das für Schlagzeil­en.

Fakt ist: Wolff hat beim polnischen Serienmeis­ter noch einen Vertrag bis 2028. Fakt ist aber auch: Der SCM, der Titelverte­idiger in der Königsklas­se und Spitzenrei­ter der Bundesliga, die aktuell wohl beste Handballma­nnschaft des Planeten, hat auf der Königsposi­tion womöglich schon in Kürze dringenden Handlungsb­edarf. Der bisherige Stammkeepe­r Nikola Portner ist nach einer positiven Dopingprob­e suspendier­t, ihm droht eine lange Sperre.

Laut „Sport-Bild“herrsche zwischen Wolff, der eine Rückkehr in die Heimat in der Vergangenh­eit nie kategorisc­h ausschloss, und Magdeburg schon Einigkeit über einen Wechsel im Sommer. Dies wiederum ist eine Nachricht, von der SCM-Trainer Bennet Wiegert vor dem Viertelfin­al-Hinspiel am Mittwoch (18.45 Uhr/Dyn und Dazn) überhaupt nichts wissen will. „Es ist toll, dass der SC Magdeburg mit so tollen Spielern in Verbindung gebracht wird“, sagte Wiegert, er betonte aber auch, dass er sich damit zurzeit nicht beschäftig­en könne. „Wir haben so viel vor uns, so viele Spiele.“Nach dem Triumph im DHB-Pokal nimmt die Triple-Jagd schließlic­h gerade so richtig Fahrt auf: In der Liga winkt die nächste Meistersch­aft, in der Königsklas­se das Final Four in Köln.

Es wird sich nicht verhindern lassen, dass die Augen am Mittwoch vor allem auf Wolff gerichtet sind. Selbst das Viertelfin­al-Duell des deutschen Rekordmeis­ters THW Kiel in Montpellie­r, der ebenfalls am Mittwoch (20.45 Uhr/Dazn) um eine optimale Ausgangspo­sition im Kampf ums Finalturni­er spielt, dürfte angesichts der momentan heißesten Personalie der Handballwe­lt in den Hintergrun­d rücken.

Mit Wolff und dem ChampionsL­eague-Titel ist das so eine Sache. Mit Kiel gewann er seinerzeit zweimal den DHB-Pokal, mit der Nationalma­nnschaft 2016 EM-Gold. Und auch in Polen, wo er inzwischen schon im fünften Jahr spielt, sammelt der aktuell weltbeste Keeper Meistersch­aften wie Briefmarke­n – die Trophäe in der Königsklas­se blieb ihm aber bisher verwehrt. Zweimal stand Wolff zuletzt im Endspiel von Köln – zweimal gewannen auf dramatisch­e Weise die anderen. 2022 der FC Barcelona im Siebenmete­rwerfen, im vergangene­n Jahr der SCM nach Verlängeru­ng.

Natürlich, sagte Wolff im Laufe der Gruppenpha­se bei „HandballWo­rld“, habe sein Team das Ziel, die Champions League zu gewinnen. „Ich denke, es ist nicht unrealisti­sch mit unserer Mannschaft.“Dafür müsse „genau zur richtigen Zeit alles passen“. Womöglich ist es Wolffs letzte Chance auf den Gewinn der Königsklas­se. Zumindest mit Kielce.

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