Rheinische Post Mettmann

Thioune lobt die Fans

Für die Heimspiele gegen Nürnberg und Magdeburg wünscht sich der Coach eine ausverkauf­te Arena.

- VON TOBIAS DINKELBORG UND GIANNI COSTA

DÜSSELDORF Irgendwann in der zweiten Hälfte passierte es. Als Emmanuel Iyoha auf der linken Außenbahn den Ball hatte, aber nicht nach vorne spielte, sondern abkappte und sich für den Sicherheit­spass in Richtung der eigenen Innenverte­idigung entschied. Sofort ging ein deutlich vernehmbar­es Raunen durch die mit exakt 35.789 Zuschauern besetzte Stockumer Arena. Die Ungeduld auf den Rängen wuchs, obwohl Fortuna gegen die SpVgg Greuther Fürth letztlich ihren Job erledigte und einen 1:0-Sieg feierte.

„Es war natürlich kein Leckerbiss­en für die Fans, und dann kamen wieder ein, zwei Pfiffe“, sagte Torhüter Florian Kastenmeie­r. „Aber wir haben gegen Fürth gespielt, das war von beiden Seiten ein sehr disziplini­erter Auftritt, und am Ende haben wir ja das eine Tor mehr gemacht.“Viel Spektakel boten die beiden Teams auf dem Rasen in der Tat nicht, allerdings musste jeder Fortuna-Anhänger in den vergangene­n Wochen doch bemerkt haben, dass exakt jener abwartende, nicht besonders risikoreic­he Spielstil die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune erst zu ihrer nunmehr sechs Partien andauernde Siegesseri­e geführt hatte.

Der Coach selbst wollte die Unmutsbeku­ndungen auf den Tribünen dennoch nicht überbewert­en. „Man wird von mir nie ein kritisches

Wort über unsere Fans hören, dafür weiß ich ihre Unterstütz­ung zu sehr zu schätzen und erinnere mich zum Beispiel an vergangene Woche, als das Stadion in Wiesbaden uns gehört hat. Das habe ich wirklich genossen“, sagte der 49-Jährige, ehe er ergänzte: „Wenn man fünf Mal hintereina­nder gewinnt, steigt eine gewisse Erwartungs­haltung, und dann ist es der eine, der ein bisschen pfeift, vielleicht auch noch der zweite oder dritte. Aber die anderen 35.000 Leute unterstütz­en uns.“

Seine Spieler beeindruck­te das Raunen jedenfalls nicht, wie die Aussage von Torhüter Kastenmeie­r zeigte, und Thioune betonte: „Vor ein paar Monaten wären gegen Fürth noch deutlich weniger Zuschauer gekommen. Im Endeffekt muss man solche Momente abkönnen und eine gewisse Resistenz zeigen. Trotzdem würde ich mir wünschen, dass Düsseldorf noch ein bisschen mehr Fortuna wird.“

Schließlic­h blieben am Samstag knapp 15.000 Plätze frei, was bei weitem nicht nur daran lag, dass die Franken ihr Gästekonti­ngent nicht annähernd ausgeschöp­ft hatten. Vor den letzten beiden Heimspiele­n der Saison – eine mögliche Partie in der Relegation dürfte innerhalb kürzester Zeit ausverkauf­t sein – gegen den 1. FC Nürnberg und den 1. FC Magdeburg appelliert­e der Trainer deshalb an alle Fortuna-Fans und -Sympathisa­nten: „In diesen zwei Partien muss die Hütte hier nochmal richtig voll werden!“

Ohne Raunen und Unmut, sondern für die Bundesliga-Rückkehr, das gemeinsame Ziel.

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FOTO: MORITZ MÜLLER Trainer Daniel Thioune vor der Düsseldorf­er Fankurve.

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