Rheinische Post Mettmann

Wie Retter um den Nachwuchs werben

Die Hochdahler Werbegemei­nschaft hat für einen Aktionstag alles zusammenge­trommelt, was in und um Erkrath im Einsatz ist, wenn Hilfe gebraucht wird. Das Besucherin­teresse war groß, vor allem bei den Jüngsten.

- VON SUSANN KRÜLL

ERKRATH Besucher des Hochdahler Markts konnten jetzt mit einem absolut sicheren Gefühl über den Platz schlendern, denn dort fand die von der Werbegemei­nschaft organisier­te Veranstalt­ung „Retter im Rampenlich­t“statt. Zum wiederholt­en Male bote sie allen haupt- und ehrenamtli­chen Organisati­on eine Plattform, die sich mit Rettung, Katastroph­enschutz, -Hilfe und Bergung befassen.

„Wir sind begeistert, dass so viele unserer Einladung gefolgt sind und für unsere Kunden eine so abwechslun­gsreiche Schau auf die Beine gestellt haben. Die Rückmeldun­gen von Aussteller­n und Besuchern sind durchweg positiv“, berichtete Laura Frauenrath vom Reisebüro „Kleine Reisewelt“, die mit ihrem Vorstandsk­ollegen Peter Stütz (Goldschmie­de am Markt) für die Organisati­on verantwort­lich war. Einen Wermutstro­pfen gab es allerdings: Die Polizei sei trotz Zusage nicht erschienen, so Frauenrath, deren Sohn ebenso wie zahllose Kinder und Jugendlich­e ausgiebig die Gelegenhei­t nutzte, sich Fahrzeuge und Ausrüstung anzusehen und erklären zu lassen.

So bekamen der zwölfjähri­ge Jonathan und der ein Jahr jüngere Finn eine Uniformjac­ke und einen Helm des THW übergestre­ift und an dem großen Bergungsfa­hrzeug eine Einführung, wie ein Atemgerät funktionie­rt. Zeit dafür nahm sich Tom Rath und erklärte auf Nachfrage, warum er ausgerechn­et zum THW gegangen ist: „Ich wollte mich ehrenamtli­ch engagieren und weil ich technisch interessie­rt bin, ist meine Wahl auf den THW gefallen.“

Unter den zahlreiche­n weiteren Ehrenamtli­chen am Stand, die Auskunft gaben auf die vielen Fragen zu dem Equipment in den zahlreiche­n Klappen und Schubladen, die bei der „Bergung und Menschenre­ttung“zum Einsatz kommen, war auch Steffen Behnke, zuständig für die Öffentlich­keitsarbei­t des Ortsverein­s Haan, der seinen Sitz demnächst an den Steinhof in Erkrath verlegt. Dann werden auch die beiden neusten Zugänge im Jugendbere­ich, Lina und Zoe, freitags zu Übungsaben­d oder „Zugabend“dorthin kommen.

Die beiden 15-Jährigen waren nach einer Projektwoc­he „Blaulicht“im Heinrich-Heine-Gymnasium in Mettmann so begeistert vom THW, dass sie direkt eintraten. Alle „Nachwuchsk­räfte“– ab zehn Jahre darf man in dem Ortsverein loslegen – werden bei den Übungsaben­den voll eingebunde­n. Bis sie in den Einsatz dürfen, müssen sie eine umfangreic­he theoretisc­he sowie praktische Prüfung ablegen und mindestens 18 Jahre alt sein.

Am unteren Bereich des Marktes zog die Feuerwehr viel Publikum an – mit drei großen Fahrzeugen, ihrer Hüpfburg und Mitmach-Aktionen wie Löschübung­en und der Button-Maschine. Max Schwarz ist seit zwei Jahren bei der ehrenamtli­chen Feuerwehr und half wie seine Kolleginne­n und Kollegen reihenweis­e kleinen Interessen­ten auf den Fahrersitz der Wagen. Bei einem dreijährig­en Steppke musste er mit Hilfe der Mutter viel Überredung­skunst einsetzen, damit dieser den Platz für ein Mädchen räumte, das gern auch einmal hinter das Lenkrad eines Feuerwehra­utos wollte.

Eine Mitmachakt­ion gab es auch beim DLRG-Ortsverban­d. Ausbildung­sleiterin Janine Fritzemeie­rKollath und ihre ehrenamtli­chen Kollegen aus den Bereichen Wasserrett­ungsdienst und Ausbildung hatten sichtlich Freude daran, die Kinder anzufeuern, die mit einem Käscher motorbetri­ebene Mini-Fische und Schildkröt­en aus einem kleinen Bassin angelten. Als Preis gab es mit Erlaubnis der Erziehungs­berechtigt­en ein Klebe-Tattoo auf Arm, Hand oder fürs Gesicht. Unterdesse­n fragten die Erwachsene­n zumeist nach Schwimmunt­erricht für den Nachwuchs. Hier übersteige der Bedarf leider die Hallenzeit­en, bedauerte Janine Fitzemeier-Kollath.

Nach dem offizielle­n Ende um 15 Uhr hatten auch die Johanniter, die Malteser, das Tierheim Hilden, das DRK Erkrath, der Abschleppd­ienst Bleikart, die Straßenwac­ht NRW, die Notfallsee­lsorge des Kreises Mettmann sowie der Essens- und der Süßigkeite­nstand, der auch ein Kinderkaru­ssell dabeihatte, bei so viel Interesse Mühe, die Zelte abzubreche­n, um ins wohlverdie­nte Wochenende zu kommen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany