Mitfiebern beim Public Viewing
Tickets für die Fußball-Europameisterschaft im Juni und Juli sind rar. Doch auf eine stimmungsvolle Atmosphäre müssen die Fans in NRW nicht verzichten – viele Städte bieten öffentliche Übertragungen. Wir geben einen Überblick.
Düsseldorf Die Landeshauptstadt ist nicht nur Austragungsort einiger Spiele der Europameisterschaft, sondern auch sonst ein beliebter Ort für Fußballfans. In zahlreichen Kneipen und Gaststätten – nicht nur in der Altstadt – werden die Spiele übertragen. Außerdem gibt es zwei Fanzonen: am Burgplatz und am Gustaf-Gründgens-Platz sowie eine Public-Viewing-Zone am Unteren Rheinwerft zwischen dem Rheinturm und der Altstadt. Dort werden alle Spiele der deutschen Nationalmannschaft und die Spiele, die in Düsseldorf stattfinden, gezeigt. Die Fanzonen hingegen sind an allen Spieltagen geöffnet, am Burgplatz werden alle Fußballspiele des Turniers gezeigt. Zu allen Veranstaltungen ist der Eintritt frei, es wird kein Ticket benötigt.
Dortmund Auch in Dortmund werden sechs Spiele der EM ausgetragen. In der Gastgeberstadt gibt es aber ebenfalls das zusätzliche Angebot für Menschen, die kein Ticket für das Stadion haben. Im Westfalenpark wird ein Public Viewing für bis zu 25.000 Menschen organisiert. Dort werden alle sechs Spiele in Dortmund, alle Partien der deutschen Nationalelf und das Finale übertragen. Darüber hinaus soll es ein Rahmenprogramm geben. Der Eintritt ist an allen Tagen frei, der Westfalenpark zu den üblichen Öffnungszeiten geöffnet. Am Friedensplatz wird es zudem eine Fanzone geben. Sie wird jeden Tag bei freiem Eintritt geöffnet sein. Alle Begegnungen des Turniers werden dort live auf einem LED-Würfel gezeigt. Auch hier ist der Eintritt frei, je nach Andrang (die Fanzone fasst maximal 6200 Menschen), kann der Zugang aber geschlossen werden.
Köln Während der fünf Spiele in Köln – im Zeitraum vom Samstag, 15. Juni, bis einschließlich Sonntag, 30. Juni – bietet die Stadt allen Fans, die Fußball gemeinschaftlich erleben möchten, auf dem Heumarkt und im Tanzbrunnen zwei PublicViewing-Flächen an, die Platz für insgesamt bis zu 20.000 Fans bieten. Im Tanzbrunnen in Deutz können bis zu 12.500 Fußballfans gemeinsam schauen. Die Spiele werden auf drei 36 Quadratmeter großen Bildschirmen zu sehen sein, dazu gibt es Livemusik. Der Eintritt ist frei. Eine dritte Public-Viewing-Fläche ist am Konrad-Adenauer-Ufer zwischen Goldgasse und Theodor-Heuss-Ring geplant, die nach Bedarf – vor allem je nach Abschneiden des deutschen Teams – geöffnet wird.
Da die Stadt laut Ankündigung allen Interessierten eine Teilnahme ermöglichen will, wird es für sehbehinderte und blinde Fans am Tanzbrunnen eine Blindendeskription des Geschehens auf dem Rasen und im Tanzbrunnen geben. Zusätzlich ist ein mobiles Navigations- und Leitsystem geplant, das sehbehinderten Fans wichtige Informationen zur Orientierung und der Umgebung liefert. Gehörlosen wird durch Gebärdendolmetscher das Bühnenprogramm zugänglich gemacht. Für Rollstuhlfahrer wird es erhöhte Plätze geben, von denen aus sie die Spiele mit guter Sicht verfolgen können. Für alle Menschen, denen es schwerfällt, ein Fußballspiel über 90 Minuten stehend zu verfolgen, soll es genügend Sitzmöglichkeiten geben. Die Anmeldung ist möglich per E-Mail (publicviewingfueralle@ stadt-koeln.de).
Mönchengladbach Hier sind bisher keine Public Viewings zur EM geplant, wie ein Sprecher der Stadt auf Anfrage mitteilte.
Gelsenkirchen Hier befindet sich die Fanzone im Nordsternpark auf dem Nordsternplatz. Dort werden alle EM-Partien übertragen. An Spieltagen wird die Fanzone in der Regel zwei Stunden vor dem Anpfiff des ersten Spiels geöffnet. Vor dem Eröffnungsspiel am 14. Juni um 21 Uhr öffnet die Fanzone aber bereits um 16 Uhr. Ein großes Public Viewing gibt es im Amphitheater. Dort werden alle Spiele, die in Gelsenkirchen ausgetragen werden, sowie alle Spiele der deutschen Nationalmannschaft übertragen. Beide Veranstaltungsorte bieten jeweils Platz für circa 6000 Menschen, der Eintritt ist frei, kann aber verwehrt werden, wenn es zu voll wird.
Duisburg Anders als in der Vergangenheit wird es hier zur EM kein von der Stadt organisiertes Public Viewing geben. Das bestätigte ein Sprecher der Duisburg-Kontor: „Wir liegen in Duisburg genau zwischen den Spielstätten“, sagt er. „Ein Public Viewing ist sehr kostenintensiv und lohnt sich deswegen hier nicht.“Dafür werden wieder viele Kneipen und Biergärten zu eigenen Public Viewings locken. Beliebt ist etwa das Websters-Brauhaus, direkt am Dellplatz gelegen.
Mülheim Wie Duisburg liegt auch Mülheim an der Ruhr nahe an den Spielstätten in Düsseldorf, Gelsenkirchen und Dortmund. Daher wird es dort kein offizielles Public Viewing geben – doch bieten wieder zahlreiche Kneipen Liveübertragungen der Spiele an. In der Innenstadt soll ein großes Fanfest stattfinden, nach aktuellem Stand für bis zu 1000 Fußballanhänger und organisiert von einem privaten Veranstalter. Die Organisation dafür liegt in den letzten Zügen, wie eine Stadtsprecherin auf Anfrage bestätigt.