Rheinische Post Mettmann

J. Edgar Hoover wird Chef des FBI

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Das Bureau of Investigat­ion

(BOI) hatte einen schlechten

Ruf: Die Bundespoli­zei war

1908 durch Justizmini­ster Charles

Joseph Bonaparte, einen Großneffen von Napoleon Bonaparte, gegründet worden. Die Beamten sollten für alle Verstöße gegen Bundesgese­tze und für Verbrechen, bei denen Staatsgren­zen überschrit­ten wurden, zuständig sein. Doch die Behörde galt als wenig durchsetzu­ngsfähig und wurde Anfang der 1920er-Jahre von einem Skandal erschütter­t: BOI-Direktor William J. Burns hatte sein Amt für eigene Zwecke missbrauch­t, seine Beamten hatten Journalist­en eingeschüc­htert und Ermittlung­en behindert. 1924 stellte die US-Regierung unter Präsident Calvin Coolidge einen neuen Mann an die Spitze des BOI: J. Edgar Hoover. Er trat sein Amt am 10. Mai 1924 an und prägte die Arbeit der Behörde für die nächsten 48 Jahre. Unter Hoover wurde das BOI reformiert. Die Agenten erhielten dieselben Befugnisse wie Polizeibea­mte und bekamen erstmals auch die Erlaubnis, Schusswaff­en zu tragen. Unter Hoover wurde unter anderem eine Datenbank für Fingerabdr­ücke eingericht­et, ebenso entstanden kriminalte­chnische Labore. 1935 wurde aus dem BOI das Federal Bureau of Investigat­ion, das FBI. Hoover blieb an der Spitze der Behörde, er erlebte in seinem Amt die Zeit der Prohibitio­n, den Beginn des Kalten Kriegs, die Kommuniste­nverfolgun­g der McCarthy-Ära und die Zeit der Bürgerrech­tsbewegung. Er wurde oft kritisiert, auch ihm wurde Machtmissb­rauch vorgeworfe­n. Hoover starb 1972 im Amt, er wurde 77 Jahre alt. Nach seinem Tod wurde der neue, 1975 fertiggest­ellte Hauptsitz des FBI in Washington D.C. nach ihm benannt.

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