Wasser privater Brunnen unter der Lupe
Den Rasen oder Zierpflanzen mit eigenem Wasser gießen - ok. Aber was ist, wenn Obst und Gemüse gewässert werden soll, das man anschließend isst? Da beseitigt eine Analyse alle Unklarheiten.
METTMANN Das Labormobil hat auf dem Jubiläumsplatz geparkt. Große Aufsteller weisen darauf hin, dass hier Brunnen- und Bachwasser untersucht wird. Gegen einen Kostenbeitrag von zwölf Euro können Wasserproben direkt in dem fahrbaren Laboratorium einer Grunduntersuchung unterzogen werden. „Dabei wird der Nitratgehalt festgestellt“, erklärt Heinz-Theo van Wickeren, „also wie hoch der Düngergehalt im Wasser ist.“Außerdem wird der pHWert gemessen.
„Ist das Wasser eher basisch oder sauer“, so van Wickeren. „Basisch ist ganz gut, aber wenn es sauer ist, greift es die Leitungen an.“Vor allem Metallrohre seien anfällig gegen saures Wasser. „Dann zersetzen sie sich und es kommen noch mehr Giftstoffe ins Wasser.“Als drittes wird die Leitfähigkeit untersucht. „Dabei messen wir den Salzgehalt.“
Das Ergebnis der Grundanalyse sagt den Brunnennutzern, ob sie das Wasser zum Gießen ihrer Blumen und von Obst und Gemüse verwenden können. „Ist zu viel Salz drin, schadet das den Pflanzen“, weiß Heinz-Theo van Wickeren. Ist der Nitratgehalt hoch, braucht nicht mehr gedüngt zu werden. Allerdings sollte das Wasser nicht auf die Gemüsepflanzen kommen, sondern nur an die Wurzeln.
Wer sein Wasser vielfältiger einsetzen möchte, sollte eine umfangreichere Analyse vornehmen lassen, die je nach Umfang zwischen 19 und 138 Euro kostet. Jessica und Marcus Braam haben eine Wasserprobe ihres Brunnens mitgebracht. „Wir lassen eine Kombi-Wasseranalyse machen“, erklärt Jessica Braam. „Wir wollen das Wasser für den Pool nutzen, trinken und damit gießen.“
Hierbei wird zusätzlich der Eisengehalt gemessen, das Wasser wird auf Bakterien untersucht und auf AOX, wie halogenhaltige Pestizide, CKWs. „Wir haben das Wasser noch nie untersuchen lassen“, verrät Marcus Braam und seine Frau fügt hinzu: „Es ist spannend, was dabei herauskommt.“Allerdings müssen sich die Braams da etwa drei Wochen gedulden, denn alle umfangreicheren Analysen können nicht im Labormobil durchgeführt werden. „Um die Bakterien zu bestimmen, müssen erst Kulturen angelegt werden“, erklärt Heinz-Theo van Wickeren. In drei Wochen ist vielleicht auch das Wetter so schön, dass es sich für einen Pool eignet. „Das passt zeitlich ganz gut“, ist sich Marcus Braam sicher.
Auch eine ältere Dame hat eine Flasche Brunnenwasser mitgebracht. Sie gibt die große GartenBrauchwasseranalyse in Auftrag.
Der Weg zur eigenen Wasseranalyse
Analyse Wer einen privaten Brunnen hat und gerne das Wasser untersuchen lassen würde, hat die Möglichkeit, eine Wasserprobe (0,5 Liter-Plastikflasche, rand
„Wir gießen damit die Blumen und das Gemüse, wir befüllen den Kinder-Pool und es kommen auch Tiere zum Trinken vorbei“, erzählt sie. „Außerdem würden wir auch gerne duschen.“Was viele nicht wissen: Beim Duschen können Bakterien durchs Atmen aufgenommen werden. Also sollte auch dieses Wasser frei von Keimen, coliformen und E. coliBakterien sein. Eine Mettmannerin hat eine grundsätzliche Frage: „Ist voll gefüllt) einzuschicken und eine Analyse in Auftrag zu geben. Informationen gibt es in der Geschäftsstelle (Telefon 02831 9763343 oder per E-Mail: brunnen@VSRGewaesserschutz.de) und im Internet unter www.VSR-Gewaesserschutz.de
unser Leitungswasser so gut, dass man es trinken kann?“Darauf kann Heinz-Theo van Wickeren leicht antworten: „Ja, denn das Leitungswasser wird täglich kontrolliert.“Selbst wenn einmal Bakterien durch einen Unfall ins Leitungswasser kommen, wird das sofort festgestellt und die Bevölkerung gewarnt und zum Abkochen des Wassers aufgefordert. „Im Leitungswasser sind deutlich weniger Schadstoffe drin als im Mineralwasser.“
Die Mettmannerin ist beruhigt. Natürlich nehmen extreme Trockenheit genauso Einfluss auf das Grundwasser und auch das Brunnenwasser, wie Starkregen. „Wenn Starkregen ist, geht Wasser ins Grundwasser, auch über Felder“, erklärt van Wickeren. Das heißt, dass der Nitratgehalt steigt. Andererseits gibt es Bäche, die sauberer werden, weil sauberes Wasser nachfließt. „Das kommt auf die Umgebung an.“Was der VSRGewässerschutz empfiehlt: „Schotter aus den Gärten entfernen, wenn ein Parkplatz, dann mit Rasen-Gitter, damit Wasser versickern kann“, sagt van Wickeren. „Wir haben zu viele versiegelte Flächen.“Insgesamt 9 Analyse-Aufträge hat der VSR-Gewässerschutz in Mettmann erhalten. „Allerdings keine Grundanalyse“, sagt Milan Toups. Die Ergebnisse gibt es also erst in drei Wochen.