Weinlaube mit brasilianischem Flair
Der Weinsommer in der Oberstadt ist legendär. In der diesjährigen Auflage spielen brasilianisches Flair und viele Liveacts Hauptrollen – neben dem Wein.
METTMANN Die beste Nachricht war: Der Weinsommer 2024 wird gefeiert. Zu Jahresbeginn sah es zwar noch so aus, als wäre der Austragungsort nicht die traditionelle Adresse in der Oberstadt. Mittlerweile ist die angedachte Alternative wieder vom Tisch: Vom 5. bis 7. Juli wird an St. Lambertus gefeiert. Und wie!
„Wir haben alles in trockenen Tüchern“, informiert Jens-Christian Holtgreve, Vorstandsmitglied bei Mettmann-Impulse und Cheforganisator des Festes. Das finale Okay seitens der Verwaltung steht noch aus, da aber in allen Punkten den Vor- und Maßgaben der Verwaltung entsprochen wird, sei dies nur eine Formalie.
Noch lieber als über Auflagen, Abstimmungen und Kosten spricht „Mr. Weinsommer“über das, was die Besucher bei der dreitägigen Sause erwartet. „Ein, zwei Neuerungen gibt es“, die wohl markanteste ist das brasilianische Flair. Peter Petkovic, der „Boy von Ipanema“, mischt mit. Und so wie er einst den Samba nach Mettmann brachte, kehrt mit ihm die Festa Brasileira zurück. Zur Erinnerung: Petcovic war einst Pächter des Stadtwaldhauses und Gastgeber berühmter brasilianischer Feste. Weil er gute Kontakte zu brasilianischen Künstlern hatte, kamen die gerne in die Neandertalstadt – und mit ihnen Feierstimmung.
Eine solche Sause ist für den Auftaktabend geplant, brasilianische Getränke wie Caipirinha inklusive. „Das lässt sich gut mit dem Weinangebot kombinieren“, findet Jens-Christian Holtgreve. Ab 19 Uhr beginnt die Festa Brasileira, bis Mitternacht darf gefeiert werden. Dann beginnt die stille Stunde, in der lediglich noch die „Weinflaschen leer laufen“, wie Holtgreve sagt.
Samstag wird der Weinsommer ab 14 Uhr fortgesetzt. Bis 18 Uhr stehen ausschließlich die neun Winzer aus fünf deutschen Weingebieten und ihre Kreszenzen im Mittelpunkt. 18 Uhr hebt sich dann sprichwörtlich der Vorhang für Ben Waters. „Über den brauche ich nichts zu sagen“, die beiden Männer sind alte Buddys und anlässlich seiner Tour zum
Geburtstag, bei der er auch an der Beckershoffstraße für ein Konzert Station machte, plauderten sie miteinander über einen WeinsommerAuftritt. „Ben Waters Gage ist für uns nicht bezahlbar“, führt Holtgreve aus. Weil die beiden einander aber so lange kennen und Waters Mettmann als so etwas wie seine zweite Heimat bezeichnet, einigte man sich dann auf einen sogenannten Freundschaftspreis. „Ob er solo oder mit Band auftritt, ist noch nicht klar“, seinen Fans ist das egal: Hauptsache
ist, der Jazz- und Bluespianist spielt. Egal ob Rock‘n‘Roll, klassischer Blues oder jazzig angehaucht – in jedes Stück baut Waters extrem schnelle Impro-Passagen ein, die nicht selten mit Szenenapplaus bejubelt werden.
Später übernimmt dann Albert
N’sanda. Der arbeitet als Sänger, Songwriter und Musikproduzent und ist dem Weinsommer-Publikum von seinen Auftritten in den Vorjahren bestens in Erinnerung. Zuletzt brachte er Pamela Falcon mit. Wer diesmal an seiner Seite ist, bleibt eine Überraschung. Der Weinsommersamstag endet ebenfalls um Mitternacht.
Der dritte und letzte Tag beginnt um 12 Uhr. Nachmittags wird Sascha Klaar, auch Teufelspianist genannt, spielen. „Ganz ehrlich: Ich liebe den Weinsommer. Er ist ein fester Termin in meinem Kalender. Es ist so intim und knuffelig, der Platz an der Kirche St. Lambertus ist unfassbar charmant und das alles zusammen macht den Weinsommer unglaublich sexy“, schwärmte er im RP-Gespräch. „Die Veranstaltung ist echt gut, auch, weil das Publikum gut ist. Im vergangenen Jahr waren viele junge Leute dabei.“
Apropos Publikum: spielt das Wetter mit, dürfte der Weinsommer ein Renner werden. Auch, wenn an diesem Wochenende die Viertelfinalbegegnungen bei der Fußball-EM unter anderem in Düsseldorf ausgetragen werden.