Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Diese Apps kennen Tiere und Pflanzen

Wer beim Spaziergan­g mehr über die Natur erfahren möchte, sollte sein Smartphone unbedingt mitnehmen.

- VON MAXIMILIAN KONRAD FOTO: NATURE FREE EUROPA/DPA

BERLIN (dpa) Schwirrt da oben eine Blau- oder eine Kohlmeise? Und wie heißt eigentlich dieser Baum hier? Bei Spaziergän­gen durch die Natur fallen einem derzeit die blühenden Blumen, zwitschern­de Vögel und das Rascheln im Unterholz besonders auf. Nicht nur Hobby-Ornitholog­en wollen dann wissen, welcher Piepmatz das Geräusch eben von sich gab oder vor welchem Strauch sie gerade stehen. Gut, dass das Smartphone zu Hand ist. Denn wo man früher dicke Bestimmung­sbücher wälzen musste, helfen heute Apps bei der Recherche. Die meisten dieser Anwendunge­n sind auf bestimmte Lebensräum­e oder Lebewesen spezialisi­ert. „Apps, die alles Wichtige zu Flora und Fauna enthalten, sind technisch wegen des großen Datenvolum­ens eher schwierig umzusetzen“, erklärt Nicole Flöper vom Naturschut­zbund Deutschlan­d (Nabu). Ein Überblick:

Pflanzen und Tiere

Das Bundesmini­sterium für Ernährung und Landwirtsc­haft hat mit der „Waldfibel“eine App eingericht­et, die Informatio­nen rund um Bäume, Pflanzen und Tiere bündelt, ohne Anspruch auf Vollständi­gkeit. Nutzer können sich beispielsw­eise Tierstimme­n anhören und Baumhöhen messen. Eine Alternativ­e ist „Nature Free – Europa“: Diese App umfasst in der kostenfrei­en Version 750 Pflanzenun­d Tierarten Europas.

Pilze

Vermeintli­che Pilz-Experten gibt es viele. Doch ehe man Pilze bei der Suche im Wald ins Körbchen packt, sollte man sich seiner Sache lieber sicher sein. Etwa, ob man jetzt einen Flockensti­eligen Hexen-Röhrling – gegart ein leckerer Speisepilz – vor sich hat oder einen giftigen Satans-Röhrling, auch Satanspilz genannt. Apps liefern die Antwort.

Bei „Pilzator“etwa lässt sich ein Pilz automatisc­h bestimmen, indem man ihn fotografie­rt. Alternativ nutzen Naturgourm­ets „Pilzsuche Ultra“: Das kostenpfli­chtige Programm enthält über 1100 Detailbesc­hreibungen. Anwender können mithilfe von Gattungsme­rkmalen herausfind­en, um welchen Pilz es sich handelt.

Neben Pilzen befinden sich im Wald auch viele Kräuter und Wildblumen, die man essen kann. Um die Genießbark­eit herauszufi­nden, bietet sich etwa die Software „Naturblick“an.

Pflanzen und Bäume

Die Programme „Pl@ntNet“und „Flora Incognita“helfen bei der Erkundung von Pflanzen. Und in der kostenpfli­chtigen App „Baum Id Deutschlan­d“bekommen Anwender Informatio­nen zu 105 in Deutschlan­d heimischen und eingebürge­rten Baumarten mit 600 Bildern.

Vögel

Wer zwitschert da eigentlich in den Bäumen? Beim Erkunden von Vögeln hilft die Software „Vogelwelt“des Nabu. Einfach Merkmale des gesuchten Vogels eingeben – schon werden Vorschläge gemacht.

Wer über das Tschilpen und Zwitschern mehr über einen Vogel herausfind­en möchte, findet verschiede­ne Vogelstimm­en-Programme. „BirdNET“ist kostenfrei und in Zusammenar­beit mit der Technische­n Universitä­t Chemnitz entstanden. Beim kostenpfli­chtigen „Vogelstimm­en ID“können die Rufe der Vögel abgespielt und Vogelstimm­en ähnlicher Vogelarten direkt miteinande­r verglichen werden.

Insekten

Biene, Libelle, Fliege: In der Nabu-App „Insektenwe­lt“mit 122 Artenportr­äts lassen sich eigene Beobachtun­gen speichern und teilen. Die automatisc­he Fotoerkenn­ung mache die Artenbesti­mmung speziell für Kinder leicht, beschreibt Luise Knoblich von der Universitä­t Jena.

Will man den Falter zuordnen, der einem vor der Nase umherflieg­t, öffnet man die kostenpfli­chtige App „Schmetterl­inge bestimmen“. Über die Eingabe von Merkmalen wie Flügelfarb­e oder Körperform kann eine Auswahl getroffen werden – danach bekommt man die entspreche­nden Falter in einer Übersichts­liste mit Bild und Kurzbeschr­eibung.

Wer bei seinen Ausflügen noch etwas Gutes für die Natur tun möchte, der kann mithilfe der App „Feuersalam­ander in Hessen“melden, wenn er das Reptil in der Wildbahn beobachtet hat. Häufig zum Einsatz kommt diese App leider wohl nicht: „Schöne App“, lobt ein Nutzer online, „leider findet man die Salamander so selten.“

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Die Anwendung „Nature Free – Europa“liefert in ihrer kostenfrei­en Version Infos zu 750 Pflanzen- und Tierarten Europas.

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