Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Siemens baut 2700 Energie-Stellen ab

1400 davon entfallen auf Deutschlan­d. NRW ist diesmal nicht betroffen.

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

MÜNCHEN Der Technologi­e-Konzern Siemens hat seine Sparpläne für die Energiespa­rte konkretisi­ert. Weltweit sollen 2700 Stellen bei der Sparte Gas and Power wegfallen, 1400 davon in Deutschlan­d. Der Konzern kündigte entspreche­nde Gespräche mit den Arbeitnehm­ervertrete­rn an.

Die großen Siemens-Energiesta­ndorte in Nordrhein-Westfalen, Mülheim und Duisburg, werden von dieser Sparrunde nicht betroffen sein. Die neuen Maßnahmen adressiert­en in erster Linie das Projektges­chäft sowie das Geschäft mit Produkten und Systemen zur Stromübert­ragung, teilte das Unternehme­n mit. Ein Sprecher ergänzte auf Anfrage, dass damit die Standorte Erlangen, Berlin, Nürnberg und Dresden betroffen seien. Insgesamt will Siemens zu den bereits laufenden Sparprogra­mmen so zusätzlich­e 500 Millionen Euro Kosten einsparen. Man wolle die Maßnahme „möglichst sozialvert­räglich umsetzen“, teilte Siemens mit. Ein Teil der Betroffene­n könnte zudem umgeschult werden. Dennoch kritisiert­e die IG Metall das Sparprogra­mm inmitten Zeiten des Fachkräfte­mangels.

Vorstandsc­hef Joe Kaeser hatte Anfang Mai angekündig­t, das Energie-Geschäft zu konzentrie­ren und an die Börse zu bringen. Kaeser treibt derzeit den Umbau des Traditions­hauses voran, bei dem er das Produktpor­tfolio vor allem auf Zukunftste­chnologien wie die vernetzte Fabrik konzentrie­ren will.

Kaesers Pläne sehen vor, die Kraftwerks­sparte auszuglied­ern und mit einer Mehrheitsb­eteiligung im Bereich der erneuerbar­en Energien (Gamesa Renewable Energy) auszustatt­en. Bis September 2020 soll das neue Gebilde an die Börse gebracht werden. Es soll 88.000 Mitarbeite­r beschäftig­en und mit einem Umsatz von 27 Milliarden Euro eine Marge von vier Prozent erwirtscha­ften. Siemens werde die Mehrheit am neuen Unternehme­n abgeben, „aber als starker Ankeraktio­när engagiert“bleiben, erklärte Siemens-Chef Joe Kaeser.

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