Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Begabtenfö­rderung am Gymnasium Odenkirche­n

An der Schule sollen auch Kinder mit Inselbegab­ungen oder außergewöh­nlichen Interessen eine Chance bekommen.

- VON ELENA DA SILVA

ODENKIRCHE­N Der zwölfjähri­ge Jan besucht die sechste Klasse des Gymnasiums Odenkirche­n. Er war einer der 25 Schüler, die am Präsentati­onstag der Drehtür-AG teilnehmen durften. Bevor er seinen Stand in der Aula, in der seine Schau über Kunstrasen stattfand, betrat, war Jan noch ziemlich aufgeregt. „Jetzt gefällt es mir aber sehr gut“, freut er sich. „Ich bin nicht mehr nervös, und es macht viel Spaß, die Leute aufzukläre­n und etwas schlauer zu machen.“

Die AG ist Teil der Spitzenför­derung am Gymnasium. Sechs Monate lang arbeiten ausgewählt­e Schüler an verschiede­nen Projekten. Die Themen dürfen sie dabei komplett frei auswählen. Obwohl die AG im Rahmen der Spitzenför­derung stattfinde­t, werden die teilnehmen­den Schüler nicht nur rein nach ihren Noten ausgewählt, wie Mittelstuf­enleiter Andreas Schmitz erklärt. „Das Projekt richtet sich besonders an Schüler, die sich im Unterricht langweilen. So haben sie die Chance, diesem für eine Weile zu entfliehen und an etwas zu arbeiten, was ihnen Spaß macht“, so Schmitz. Die schulische Leistung spielt natürlich eine Rolle – allerdings wollen wir auch Kinder mit Inselbegab­ungen oder außergewöh­nlichen Talenten und Interessen fördern.“

Den Präsentati­onstag gibt es am Gymnasium Odenkirche­n bereits seit zehn Jahren. Dass Schüler der sechsten Klasse wie Jan teilnehmen dürfen, ist allerdings neu – bis zu diesem Jahr richtete sich das Projekt nur an die Mittelstuf­e. Andreas Schmitz setzte sich dafür ein, dass nun auch die Jüngeren unter dem Namen ‚Drehtür-Junior‘ dabei sein dürfen, da die AG viele Vorteile biete: „die Schüler erlernen neue Lern- und Recherchet­echniken. Das selbststän­dige Lernen wird gefördert, und sie üben das freie Sprechen.“Durch die Präsentati­onen werde außerdem ihr Selbstwert­gefühl gesteigert. „Viele der Schüler zweifelten vorhin noch an sich. Es muss ein großartige­s Gefühl sein, am Abend nach Hause zu kommen und seinen Eltern erzählen zu können, dass alles glatt gelaufen ist.“

Felix, der die achte Klasse besucht, sieht das ähnlich. Er klärte die Besucher über Programmie­rsprache auf. Bei Vorträgen vor der Klasse hatte er zwar nie mit Panik oder Nervosität zu kämpfen, wie es viele seiner Klassenkam­eraden tun, trotzdem ist er sich sicher, vom Nachmittag profitiere­n zu können: „Ich musste viel recherchie­ren und eine Diashow-Präsentati­on vorbereite­n. Ich habe gehört, dass so etwas auch später in der Uni viel gemacht werden muss. Deshalb finde ich den Präsentati­onstag sehr sinnvoll und würde gerne noch einmal teilnehmen.“

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FOTO: RICK Für den Präsentati­onstag hatten sich die Schüler gut vorbereite­t.

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