Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

„Beim Afrika-Cup herrscht höchste Sicherheit­sstufe“

Borussias früherer Reha-Trainer bereitet den Gladbacher Flügelstür­mer Ibrahima Traoré auf den Afrika-Cup vor.

- VON ANDREAS BLUHM FOTO: BLUHM

ALEXANDRIA Der Start des Afrika-Cups rückt näher. Wir sind seit Samstag in Alexandria, wo Guinea am kommenden Samstag gegen Madagaskar das erste Vorrundens­piel hat. In den ersten Tagen hier mussten wir mal wieder improvisie­ren. Einige Kisten mit Physio-Material sind erst später angekommen, weil in dem Privatjet, mit dem wir von Marrakesch nach Ägypten geflogen sind, nicht genug Platz war. Unter anderem fehlte meine Massage-Bank. Aber ich habe inzwischen gelernt, dass die Uhren hier etwas anders ticken.

Beim Afrika-Cup herrscht höchste Sicherheit­sstufe. Vor einigen Wochen hat es einen Anschlag auf einen Touristen-Bus in der Nähe der Pyramiden von Gizeh gegeben, es war der zweite binnen eines halben Jahres. Das zeigte nochmal, wie wichtig es ist, auf der Hut zu sein. Das spürt man auch in unserem Hotel. Es ist ein von hohen Mauern umgebenes Militärhot­el, und es gibt sehr viel Sicherheit­spersonal. Jedes Mal, wenn wir nach einem Training ins Hotel kommen, werden alle Taschen und Rucksäcke untersucht. Alkohol ist im Hotel verboten. Daher muss das Feierabend-Bierchen, das unter uns Physios zum Ritual geworden ist, jetzt ausfallen.

Unser Bus wird immer von einer Polizei-Eskorte, die aus sechs Wagen besteht, begleitet. Beim Training sind viele Soldaten in Alarmberei­tschaft dabei. Die Männer sehen mit ihren schwarzen Uniformen und vorgehalte­nen Maschinenp­istolen bedrohlich aus, aber sie haben immer ein Lächeln für uns, und man kann sich locker mit ihnen unterhalte­n. Insgesamt gibt mir das alles ein gutes Gefühl, muss ich sagen, es ist mir lieber so, als wenn es zu lax gehandhabt würde.

Beim Testspiel gegen Afrika-Cup-Gastgeber Ägypten, das wir 1:3 verloren haben, hatte ich am Rande ein nettes Erlebnis. Ich habe mich in den letzten zwei Wochen ja vor allem auf Englisch und Französisc­h unterhalte­n, nun wurde ich plötzlich auf Deutsch angesproch­en. Es war Christophe­r Rohrbeck, der früher Physio bei Mainz 05 war und nun beim FC Liverpool arbeitet. Er ist als Personal-Physio von Mo Salah in Ägypten dabei. Wir haben uns einige Zeit ausgetausc­ht.

Am Dienstag war der offizielle Empfang von Guineas Team durch den afrikanisc­hen Fußballver­band CAF bei uns im Hotel. Es waren ganz besondere Momente für mich. Man spürte, wie hoch der Stellenwer­t des Afrika-Cups ist. Jeder aus unserem Team ist stolz, Guinea hier zu vertreten.

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Andreas Bluhm im Guinea-Outfit.

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