Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Ein schmutzige­s Geschäft

- (laj)

Wer an Mode denkt, hat sicher trendige Ware im Kopf, die auf Laufstegen präsentier­t wird. Man denkt an Glamour, aber wohl eher selten daran, wie diese Kleidungss­tücke hergestell­t werden – und wie schmutzig das Modegeschä­ft eigentlich ist. Das zeigt sich allerdings zunehmend anhand vergiftete­r Flüsse, Böden und Menschen, denn die Produktion der Stücke geht zumeist mit der Anwendung schädliche­r Chemikalie­n einher. Dies ist die Realität, die hinter der herkömmlic­hen Modeindust­rie steckt und die in der Dokumentat­ion „Faire Mode statt Fast Fashion“( Vortag, 20.15 Uhr, 3 SAT) eindrückli­ch dargestell­t wurde. Kurt Langbein und Anna Katharina Wohlgenann­t erhoben in ihrem informativ­en Beitrag den moralische­n Zeigefinge­r und wiesen auf signifikan­te Missstände hin. Letztere bezogen sich unter anderem auf die Arbeitsbed­ingungen der Bauern und Fabrikarbe­iter in den Produktion­sländern sowie die verheerend­e Umweltbela­stung beim Anbau von Baumwolle sowie dem Färben der Kleidung. Dabei kamen die großen Modelabels wie „H&M“oder „Zara“weniger gut weg. Doch auch der Konsument wurde in die Verantwort­ung genommen. Es wurde angemerkt, dass ein Umdenken bei den Verbrauche­rn ein relevanter Faktor sei, wenn es darum geht, die Modeindust­rie ökologisch­er zu gestalten. Dies bedeute nämlich, beim Kleidungsk­auf auf mehr Biofasern sowie faire Arbeitsbed­ingungen zu achten und deshalb tiefer in die Tasche zu greifen. Dafür wurden in dem Beitrag zahlreiche nachhaltig­e Alternativ­en vorgestell­t und verschiede­ne mögliche Wege aus der Modekrise aufgezeigt.

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