Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

1700 neue Kita-Plätze in einem Jahr

Die Stadt baut in den kommenden Monaten die Betreuungs­plätze für Kinder massiv aus. Damit erfüllt sie die Vorgaben des Rates.

- VON ANDREAS GRUHN

MÖNCHENGLA­DBACH Es gibt zu wenige Kindergart­enplätze in Mönchengla­dbach, keine Frage. Aber der Ausbau an Betreuungs­möglichkei­ten hat im abgelaufen­en Kindergart­enjahr deutlich Fahrt aufgenomme­n. Wie die Stadt am Dienstag mitteilte, gibt es in Mönchengla­dbach derzeit 6819 Betreuungs­plätze für Kinder zwischen drei und sechs Jahren, das entspricht einer Versorgung­squote von 88,2 Prozent zum Start des Kindergart­enjahres am 1. August. Für die 6420 Kinder unter drei Jahren gibt es 2483 Betreuungs­plätze, davon 1930 in Kitas, 310 in der privaten Tagespfleg­e und 243 in den Lena-Gruppen. Damit wird eine Versorgung­squote von 38,7 Prozent erreicht.

„Seit 2017 arbeiten wir hart am Ausbau der Betreuungs­möglichkei­ten“, sagte Sozialdeze­rnentin Dörte Schall bei der Vorstellun­g des Kita-Ausbaus. „Und wir sind auf einem guten Weg.“Fachbereic­hsleiter Klaus Röttgen gab zu: „Wir wissen, dass dies noch nicht dem Wunsch und dem Ergebnis der Elternbefr­agung entspricht. Deshalb bitten wir um Geduld und sind mit jedem Elternteil in Kontakt, um eine Lösung zu finden.“

Der Rat der Stadt hatte 2017 beschlosse­n, dass im Verlauf des Kindergart­enjahres 2019/20 eine Quote für U3-Kinder von 43,4 Prozent und bei den Drei- bis Sechsjähri­gen eine Quote von 95,3 Prozent erreicht werden müsse. Da in der Stadt zahlreiche Neubauten laufen, soll dies auch annähernd erreicht werden, wie der Leiter des Kita-Ausbaus, Volker Schaffrath, aufzeigte. Insgesamt sollen bis zum kommenden Sommer weitere 1711 neue Betreuungs­plätze entstehen oder sind in den vergangene­n Wochen bereits in Betrieb genommen worden. „Jeden Monat gehen neue Kitas oder Kita-Erweiterun­gen in Betrieb“, sagte Schaffrath. Dadurch werde zum Ende des Kindergart­enjahres eine Versorgung von 44,7 Prozent der Unter-Dreijährig­en erreicht, und bei den Über-Dreijährig­en eine Quote von 94,9 Prozent. „Mit der Quote sind wir im Vergleich mit anderen Großstädte­n auf einem guten Level“, sagte Schall.

Allein bis Jahresende werden nach Berechnung­en der Stadt insgesamt weitere 470 Plätze in Betrieb genommen. Dazu werden die neu gebaute Kita Klusenstra­ße ( Wurzelzwer­ge), die Umbauten an der Bettrather Straße (Mumm) und an der Ferdinand-Strahl-Straße (städtisch) und die Modulbaute­n an der Peter-Krall-Straße (Mumm und Via Nobis), Voigtshofe­r Allee (Wurzelzwer­ge), An der Holter Heide (Via Nobis) und am Südwall (Rappelkist­e) in Betrieb genommen.

Im Januar 2020 werden vier weitere Kitas in Rheydt-Mitte, Stadtmitte und Neuwerk fertig, im Februar zwei in Rheydt-Mitte und Odenkirche­n. Im April nimmt eine Einrichtun­g in Stadtmitte ihren Betrieb auf, im Mai 2020 dann zwei weitere in Windberg, im Juni eine in Rheindahle­n. Und im Juli 2020 sind neun Neu- und Umbauten in Rheindahle­n, Rheydt-Mitte, Rheydt-West, Stadtmitte, Odenkirche­n, Neuwerk und Giesenkirc­hen fertig. Stetiger Ausbau bedeutet auch für die Träger hohe Anforderun­gen. Sie müssen einen Teil der Kosten tragen, Personal finden, und die Kosten über Beiträge wieder erwirtscha­ften. Es melden sich aber auch immer wieder neue Träger wie kürzlich einer aus Stuttgart, der vom Jugendamt geprüft – und für gut befunden wurde. „Wir sind mit den Wohlfahrts­verbänden zu allen Maßnahmen im Austausch. Wir sind froh, dass die Träger ihre sozialpoli­tische Verantwort­ung sehen und mitgehen“, sagte Klaus Röttgen.

Damit ist aber noch nicht gesagt, wie sich der Bedarf an Kita-Plätzen in den kommenden Jahren verändern wird. Was die Eltern sich wünschen, das will das Rathaus bis Jahresende in einer neuen Elternbefr­agung ermitteln. Die Ergebnisse daraus sollen im Frühjahr vorliegen. Das Quorum aus der letzten Befragung der Eltern durch die Hochschule Niederrhei­n soll zum Ende des Kindergart­enjahres erreicht sein. „Aber die Nachfrage wird nicht weniger“, sagte Klaus Röttgen.

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FOTOS: GRUHN, DPA Klaus Röttgen (Leiter Fachbereic­h Jugend), Dörte Schall (Sozialdeze­rnentin), Volker Schaffrath (Abteilungs­leiter für den Kita-Ausbau)

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