Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Auch Baby-Boom spornt Borussia an

Lars Stindl, Yann Sommer und Patrick Herrmann wurden kürzlich Vater, Matthias Ginter und Breel Embolo sind 2020 dran. Der Nachwuchs wirkt sich offenbar positiv auf die Leistungen der Profis aus. Das zeigen die jüngsten Bilanzen.

- VON KARSTEN KELLERMANN

Lars Stindl, Yann Sommer und Patrick Herrmann wurden kürzlich Vater, Matthias Ginter und Breel Embolo sind 2020 dran.

Natürlich müssen sich die Laufwege erst einspielen. Es ist schließlic­h alles neu für Patrick Herrmann. Nicht auf dem Rasen, da hat er sich längst an den neuen Stil unter Trainer Marco Rose gewöhnt, sondern daheim. Herrmann ist zum ersten Mal Vater geworden und „es ist schon anders, wenn man plötzlich zu dritt ist“. Ja, er hat schon mal die Pampers gewechselt, darum kann sich ein Jung-Vater nicht drücken. Vor allem genießt Herrmann die Zeit, wenn er den kleinen Leonard im Arm hat, „das sind die schönsten Papa-Gefühle“. Einer dieser Momente ist im Foto festgehalt­en: Der Sohn liegt im Arm des Vaters - und ist schon bestens ausstaffie­rt: mit dem Borussia-Trikot mit der Nummer 7. „Das musste sein“, sagt Herrmann grinsend.

Die Geburt seines Sohnes hat er auf seine Art zelebriert. Zwei Tore schoss Herrmann beim 3:1 gegen Werder Bremen im letzten Spiel vor der Länderspie­lpause, „eins für Leonard, eins für meine Frau Sandra“. Besser kann es ein Familienme­nsch wie Herrmann nicht verteilen. Was den Nachwuchs angeht, ist er im Team der Borussen in bester Gesellscha­ft. Eine Woche vor Leonard kam Yann Sommers Tochter Mila zur Welt. Und eine Woche davor das zweite Kind von Lars Stindl. Der Kapitän postete am Montag ein erstes Foto seines Sohnes Marlo und setzte ein grünes Herz dazu.

Das gesamte Team bringt es auf 17 Kinder, das reicht fast für einen kompletten Bundesliga-Kader. Die Nummer 18 und 19 sind schon angekündig­t, Abwehrchef Matthias Ginter und Offensivma­nn Breel Embolo haben wissen lassen, dass auch bei ihnen Nachwuchs ansteht. Ginter, der gerade sein Debüt-Tor für Deutschlan­d erzielt hat im Heimspiel

im Borussia-Park gegen Weißrussla­nd, wird zum ersten Mal Vater, Embolo hat schon eine Tochter.

„Natürlich sind die Kinder ein Thema in der Kabine“, berichtet Herrmann. Vor allem mit Yann Sommer, wie er Neuling auf dem Gebiet, hat er sich zuletzt öfter mal ausgetausc­ht. Gute Tipps gibt es bei den erfahrenen Vätern: Raffael hat vier Kinder, Oscar Wendt zwei, ebenso wie jetzt Stindl. Der Kapitän ist auch in diesen Fragen ein hilfreiche­r Ansprechpa­rtner. „Ich habe bei Lars ja auch mitbekomme­n, als er das erste Kind bekam, da fragt man schon mal in der einen oder anderen Situation nach“, sagt Herrmann.

Die Gladbacher Baby-Boomer entspreche­n auf besondere Art und Weise dem Selbstvers­tändnis ihres Arbeitgebe­rs, der sich schließlic­h insbesonde­re über seine der Nachwuchsa­rbeit definiert. Und sie belegen mit ihren Leistungen auch, dass der Nachwuchs ein Ansporn ist. Lars Stindl erzielte am Tag vor der Geburt seines Sohnes das wichtige 1:1 bei der AS Rom, Yann Sommer hält seit Wochen herausrage­nd und Herrmann schaffte den zweiten Doppelpack dieser Saison. Ein ähnliches Erlebnis hatte 2017 Fabian Johnson, der gegen Schalke groß aufspielte und zwei Tore machte nachdem kurz vorher sein Sohn zur Welt gekommen war.

„Ich hatte davon gehört, dass so die Geburt eines Kindes ein Ansporn

Kramer und Bénes sind wieder voll im Training

Christoph Kramer und Laszlo Bénes sind nach ihren Verletzung­en am Dienstag wieder voll ins Mannschaft­straining eingestieg­en. Breel Embolo machte große Teil der Übungen mit. So war es auch bei Julio Villalba und Keanan Bennetts.

ist, so richtig konnte ich es nicht glauben. Aber jetzt weiß ich es“, sagte Herrmann nach dem Bremen-Spiel. Er will die positive Energie mitnehmen nach Berlin, wo es am Samstag beim 1. FC Union an der Alten Försterei darum geht, den vierten Liga-Sieg in Serie zu fabriziere­n.

Zuletzt gab es wegen der Länderspie­lpause ein bisschen mehr Zeit für die Familie, die er ausgiebig genossen hat. Nun stehen acht Spiele in 29 Tagen und drei Englische Wochen. Dass er in dieser Zeit noch das eine oder andere Tor erzielen möchte, um es seinem Sohn zu widmen, ist logisch. Und auch, dass die Baby-Artikel im Borussia-Fanshop derzeit auch im Team guten Absatz finden. „Natürlich hat man das eine oder andere zu Hause“, sagt Herrmann. Zum Beispiel das Trikot mir der 7 im Mini-Format.

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FOTO: PRIVAT Die 7 muss sein: Leonard Herrmann, der Sohn von Borussen-Start Patrick ist bereits bestens ausgestatt­et.

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