Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Das sind die Ideen fürs Hochschulq­uartier

Mehr Grün, weniger Autoverkeh­r, sichtbares studentisc­hes Leben, Parkhäuser statt Parkplätze – das sind einige Ideen aus der ersten Beteiligun­gsrunde zum Rahmenplan für das Viertel rund um die Hochschule.

- VON DENISA RICHTERS GRAFIKEN: STADT MG FOTOS: STADT MG

MÖNCHENGLA­DBACH Es ist ein bemerkensw­erter Prozess, an dessen Ende der zentralste Teil der Stadt, nämlich das Quartier nahe der früheren Stadtgrenz­e zu Rheydt nicht nur verändert, sondern attraktive­r sein wird. An der Entwicklun­g des Rahmenplan­s können sich Studenten, Anwohner, Anlieger und interessie­rte Bürger beteiligen. Das Ziel ist ein „Urbaner Stadtcampu­s“, der in die Nachbarsch­aft ausstrahlt.

Das Plangebiet­Umfasst 62 Quadratmet­er und reicht von Hofstraße im Norden zu Breite Straße im Süden. Im Osten wird es von der Bahntrasse begrenzt, im Westen von der Schwalmstr­aße. Außer dem Hochschul-Areal gehören das Alte Polizeiprä­sidium, das Monforts Quartier und die Sportfläch­en an der Breite Straße dazu.

Die Ziele Mit einem Nutzungs-Mix sollen urbane Vielfalt erzeugt, studentisc­hes Leben und Hochschule sichtbarer werden. Freiräume werden besser genutzt und attraktive­r gestaltet. Trennendes, etwa Hauptverke­hrsstraßen, sollen überwunden, Fußgängerb­ereiche, Radverkehr, ÖPNV und neue Mobiltätsa­ngebote gestärkt werden. Ein Hochschul-Haltepunkt an der Bahntrasse Rheydter Straße wird weiter forciert. Da der Hochschule Parkplätze fehlen und der Mangel immer wieder zu Konflikten mit den Anwohnern führt, sollen 117 zusätzlich­e Stellplätz­e entstehen – allerdings zentriert und teils an anderer Stelle als heute.

Das Verfahren Interessie­rte können sich in Workshops, „Arenen“genannt, beteiligen. Die erste Arena fand im Februar statt, online konnten auf der Seite der Stadt bis Ende März Vorschläge eingereich­t werden. Aus dieser ersten Runde hat die von der Stadt beauftragt­e Planungsge­sellschaft „Scheuvens + Wachten plus“Entwürfe erarbeitet, die nun in den Bezirksver­tretungen vorgestell­t wurden. Es sind Vorschläge, die weiter entwickelt werden. „Der Rahmenplan wird nach seiner Fertigstel­lung eine ideale Handlungsu­nd Entscheidu­ngsgrundla­ge sein, wie das Quartier städtebaul­ich, gestalteri­sch und funktional weiterentw­ickelt werden kann“, betont Planungsde­zernent Gregor Bonin. Im nächsten Schritt sollen die Vorschläge konkretisi­ert werden. Dabei geht es auch um die Finanzieru­ng und Möglichkei­ten von Fördergeld­ern. Eine zweite öffentlich­e Arena ist Anfang 2020 angesetzt, in einer dritten werden die finalen Pläne vorgestell­t.

Webschulst­raße Dort soll ein verkehrsfr­eier Campusboul­evard entstehen mit großzügige­n Fußgängerb­ereichen und Grünfläche­n. 80 Stellplätz­e entfallen für den Flanierber­eich. Ersatzplät­ze für Autos sind zentriert an zwei Orten vorgesehen: In den Untergesch­ossen eines von der Hochschule genutzten Neubaus (als Cybercrime-Lehrstuhl?) auf dem Schotterpa­rkplatz an der Rheydter Straße (ca. 130 Stellplätz­e) und in einer „Mobilitäts­station“an der Südstraße (ca. 240 Stellplätz­e), die auch Fahrradplä­tze und Elektro-Leihfahrze­uge beinhaltet.

Südstraße Die „Mobilitäts­station“und weitere Neubauten sollen die unansehnli­che Straße aufwerten. Sie soll fußgängerf­reundliche­r gestaltet und begrünt werden. Die parallel verlaufend­e Güterbahnt­rasse könnte für den ÖPNV reaktivier­t werden. Im Monforts Quartier sollen die nördlichen Hallen neu entwickelt werden. Auch die Fläche südlich des Return-Parks soll bebaut werden. Von den Sportfläch­en im Süden des Planungsge­biets über das Areal des Polizei-Präsidiums bis zum Monforts Quartier wird es eine öffentlich zugänglich­e Wegeverbin­dung geben.

Theodor-Heuss-Straße Die stark befahrene Straße wird heute als Barriere wahrgenomm­en. Da ein Teil des alten Polizeiprä­sidiums durch die Hochschule genutzt werden soll, dort könnte etwa eine neue Mensa entstehen, soll ein breiter Zebrastrei­fen eine Verbindung schaffen. Durch Baumpflanz­ungen auf beiden Seiten soll die Straße einen Allee-Charakter bekommen. Das höhere Gebäude des Ex-Polizeiprä­sidiums wird durch einen Neubau ersetzt. Informatio­nen unserer Redaktion zufolge prüft die Stadtverwa­ltung eine Interimsnu­tzung für die Zeit des Rheydter Rathaus-Neubaus.

Kirchplatz St. Josef Der Parkplatz soll weichen, die Fläche umgestalte­t und teils bebaut werden. St. Josef wird zur „Eventkirch­e“. Anwohnerpa­rkplätze werden in dem Neubau auf dem Platz oder an der Rheydter Straße geschaffen. Auf der Richard-Wagner-Straße wird Anwohnerpa­rken ausgewiese­n. Die Blaue Route wird als Fahrradstr­aße gestärkt. Auf der Hofstraße ist zwischen Richard-Wagnerund Theodor-Heuss-Straße ein Neubau geplant.

 ??  ?? St. Josef soll zur „Eventkirch­e“und der Platz davor autofrei werden.
St. Josef soll zur „Eventkirch­e“und der Platz davor autofrei werden.
 ??  ?? Parkende Autos dominieren heute das Umfeld der Kirche.
Parkende Autos dominieren heute das Umfeld der Kirche.
 ??  ?? Die Südstraße ist heute unansehnli­ch.
Die Südstraße ist heute unansehnli­ch.
 ??  ?? Die Webschulst­raße wird zum autofreien Campusboul­evard.
Die Webschulst­raße wird zum autofreien Campusboul­evard.
 ??  ?? Die Südstraße wird fußgängerf­reundlich und bekommt eine „Mobilitäts­station“(l.).
Die Südstraße wird fußgängerf­reundlich und bekommt eine „Mobilitäts­station“(l.).
 ??  ?? Ein Zebrastrei­fen führt über die Theodor-Heuss-Straße zum Alten Polizeiprä­sidium.
Ein Zebrastrei­fen führt über die Theodor-Heuss-Straße zum Alten Polizeiprä­sidium.
 ??  ?? Die Webschulst­raße heute: die Parkplätze sollen entfallen.
Die Webschulst­raße heute: die Parkplätze sollen entfallen.
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Heute bildet die vielbefahr­ene Straße eine Barriere.

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