Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Das sind die Ideen fürs Hochschulquartier
Mehr Grün, weniger Autoverkehr, sichtbares studentisches Leben, Parkhäuser statt Parkplätze – das sind einige Ideen aus der ersten Beteiligungsrunde zum Rahmenplan für das Viertel rund um die Hochschule.
MÖNCHENGLADBACH Es ist ein bemerkenswerter Prozess, an dessen Ende der zentralste Teil der Stadt, nämlich das Quartier nahe der früheren Stadtgrenze zu Rheydt nicht nur verändert, sondern attraktiver sein wird. An der Entwicklung des Rahmenplans können sich Studenten, Anwohner, Anlieger und interessierte Bürger beteiligen. Das Ziel ist ein „Urbaner Stadtcampus“, der in die Nachbarschaft ausstrahlt.
Das PlangebietUmfasst 62 Quadratmeter und reicht von Hofstraße im Norden zu Breite Straße im Süden. Im Osten wird es von der Bahntrasse begrenzt, im Westen von der Schwalmstraße. Außer dem Hochschul-Areal gehören das Alte Polizeipräsidium, das Monforts Quartier und die Sportflächen an der Breite Straße dazu.
Die Ziele Mit einem Nutzungs-Mix sollen urbane Vielfalt erzeugt, studentisches Leben und Hochschule sichtbarer werden. Freiräume werden besser genutzt und attraktiver gestaltet. Trennendes, etwa Hauptverkehrsstraßen, sollen überwunden, Fußgängerbereiche, Radverkehr, ÖPNV und neue Mobiltätsangebote gestärkt werden. Ein Hochschul-Haltepunkt an der Bahntrasse Rheydter Straße wird weiter forciert. Da der Hochschule Parkplätze fehlen und der Mangel immer wieder zu Konflikten mit den Anwohnern führt, sollen 117 zusätzliche Stellplätze entstehen – allerdings zentriert und teils an anderer Stelle als heute.
Das Verfahren Interessierte können sich in Workshops, „Arenen“genannt, beteiligen. Die erste Arena fand im Februar statt, online konnten auf der Seite der Stadt bis Ende März Vorschläge eingereicht werden. Aus dieser ersten Runde hat die von der Stadt beauftragte Planungsgesellschaft „Scheuvens + Wachten plus“Entwürfe erarbeitet, die nun in den Bezirksvertretungen vorgestellt wurden. Es sind Vorschläge, die weiter entwickelt werden. „Der Rahmenplan wird nach seiner Fertigstellung eine ideale Handlungsund Entscheidungsgrundlage sein, wie das Quartier städtebaulich, gestalterisch und funktional weiterentwickelt werden kann“, betont Planungsdezernent Gregor Bonin. Im nächsten Schritt sollen die Vorschläge konkretisiert werden. Dabei geht es auch um die Finanzierung und Möglichkeiten von Fördergeldern. Eine zweite öffentliche Arena ist Anfang 2020 angesetzt, in einer dritten werden die finalen Pläne vorgestellt.
Webschulstraße Dort soll ein verkehrsfreier Campusboulevard entstehen mit großzügigen Fußgängerbereichen und Grünflächen. 80 Stellplätze entfallen für den Flanierbereich. Ersatzplätze für Autos sind zentriert an zwei Orten vorgesehen: In den Untergeschossen eines von der Hochschule genutzten Neubaus (als Cybercrime-Lehrstuhl?) auf dem Schotterparkplatz an der Rheydter Straße (ca. 130 Stellplätze) und in einer „Mobilitätsstation“an der Südstraße (ca. 240 Stellplätze), die auch Fahrradplätze und Elektro-Leihfahrzeuge beinhaltet.
Südstraße Die „Mobilitätsstation“und weitere Neubauten sollen die unansehnliche Straße aufwerten. Sie soll fußgängerfreundlicher gestaltet und begrünt werden. Die parallel verlaufende Güterbahntrasse könnte für den ÖPNV reaktiviert werden. Im Monforts Quartier sollen die nördlichen Hallen neu entwickelt werden. Auch die Fläche südlich des Return-Parks soll bebaut werden. Von den Sportflächen im Süden des Planungsgebiets über das Areal des Polizei-Präsidiums bis zum Monforts Quartier wird es eine öffentlich zugängliche Wegeverbindung geben.
Theodor-Heuss-Straße Die stark befahrene Straße wird heute als Barriere wahrgenommen. Da ein Teil des alten Polizeipräsidiums durch die Hochschule genutzt werden soll, dort könnte etwa eine neue Mensa entstehen, soll ein breiter Zebrastreifen eine Verbindung schaffen. Durch Baumpflanzungen auf beiden Seiten soll die Straße einen Allee-Charakter bekommen. Das höhere Gebäude des Ex-Polizeipräsidiums wird durch einen Neubau ersetzt. Informationen unserer Redaktion zufolge prüft die Stadtverwaltung eine Interimsnutzung für die Zeit des Rheydter Rathaus-Neubaus.
Kirchplatz St. Josef Der Parkplatz soll weichen, die Fläche umgestaltet und teils bebaut werden. St. Josef wird zur „Eventkirche“. Anwohnerparkplätze werden in dem Neubau auf dem Platz oder an der Rheydter Straße geschaffen. Auf der Richard-Wagner-Straße wird Anwohnerparken ausgewiesen. Die Blaue Route wird als Fahrradstraße gestärkt. Auf der Hofstraße ist zwischen Richard-Wagnerund Theodor-Heuss-Straße ein Neubau geplant.