Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Jüchen investiert 240.000 Euro in seine Spielplätze
In fünf Jahren will die Stadt ein umfassendes Sanierungskonzept für die Kinderspielplätze umsetzen.
JÜCHEN Er ist Raum für Entwicklung, Ort für Bewegung und kreative Entfaltung: der Spielplatz. Hier kommen Kinder an die frische Luft, fördern ihre Motorik und stärken soziale Kompetenzen. Um den Kindern und Jugendlichen im Stadtgebiet altersgerechte Spielmöglichkeiten zu bieten und diese weiter zu optimieren, wurde das 2012 beschlossene Spielplatzkonzept für Jüchen überarbeitet.
Zudem soll ein Sanierungskonzept umgesetzt werden, das in fünf Jahren eine Instandsetzung und Erneuerung von Spielgeräten ermöglicht. Die Konzepte wurden im Schul- und Jugendausschuss beschlossen.
Dem Konzept liegt eine umfassende Untersuchung der 32 Spielplätze (ohne Schulen und Kindertagesstätten) im Stadtgebiet zugrunde. Neben dem aktuellen Bestand und Zustand der Spielgeräte, werden in dem über 100 Seiten langen Kinderspielplatzkonzept zudem die geplanten Änderungen am Spielgerät sowie die Demographie im Einzugsgebiet aufgeführt. Ab 2020 sollen die Mängel behoben und die Spielgeräte, deren Reparatur nicht lohnt, nach und nach ausgetauscht werden. Dafür sind etwa 140.000 Euro eingeplant.
Was für alle Spielplätze gilt: Es fehlen normgerechte Spielplatzschilder. Insgesamt 45 Schilder, die den Namen und Adresse des Spielplatzes, die wichtigsten Notrufnummern,
die Erreichbarkeit des Betreibers und Nutzer-Information als Piktogramm beinhalten, sollen im kommenden Jahr installiert werden. Ansonsten variiert der Zustand der unterschiedlichen Spielplätze stark. So ist zum Beispiel der Kinderspielplatz an der Garzweiler Allee grundsätzlich in einem guten Zustand: Zwar sind einige Reparaturarbeiten an den Spielgeräten notwendig, neu installiert werden in 2020 lediglich zwei Sitzbänke mit Lehnen.
Deutlich größere Investitionen erfolgen hingegen für den Spielplatz an der Marie-Juchacz-Straße. Dort hat sich seit 2011 die Anzahl der Kinder und Jugendliche im Einzugsgebiet verdoppelt auf aktuell 431. Im kommenden Jahr sind Spielgeräteergänzungen in Kostenhöhe von etwa 50.000 Euro geplant: Eine „Badische Mühle“und eine „Motorik Seilanlage“sollen installiert werden.
Für andere Kinderspielplätze stehen die großen Neuanschaffungen erst in den Folgejahren an. Von 2021 bis 2025 sind jährlich 25.000 Euro Haushaltsmittel für das Sanierungskonzept eingeplant.
Als teuerste Ergänzung in 2021 wird am Spielplatz an der Rheinstraße in Gierath die Spielkombination durch einen Etagenbau ersetzt (12.500 Euro). An der Stadionstraße soll in 2022 eine neue Spielkombination installiert werden (15.800 Euro), gleiches gilt 2023 für den Spielplatz am Käthe-Kollwitz-Weg (21.600 Euro). Für 2024 und 2025 sind aktuell lediglich jeweils zwei Anschaffungen eingeplant, die die eingeplanten Haushaltsmittel allerdings gänzlich erschöpfen.
Dass die Stadt im kommenden Jahr voraussichtlich deutlich mehr Geld investiert werden kann, ermöglicht ein Antrag auf Gewährung einer Zuwendung über das Dorferneuerungsprogramm NRW. Wenn der Fördergeber die Bewilligung erteilt, kann mit einem Förderprogrammanteil von 65 Prozent gerechnet werden. Das sind rund 77.000 Euro, welche, ergänzend zu den 65.000 Euro aus städtischen Haushaltsmitteln, das Sanierungskonzept erst ermöglichen.
Gleichzeitig sind sie strikte Vorraussetzung: Das Sanierungskonzept ist beschlossen unter dem Vorbehalt, dass die Förderung des Landes erfolgt.