Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Mit großem Respekt gegen den Lehrmeiste­r

Bei der Billard-DM ging’s für Tom Löwe im Dreiband gegen die deutsche Nummer eins. Im Biathlon reichte es zum Titel.

- VON PAUL OFFERMANNS ARCHIVFOTO: LÖWE

BILLARD Zum ersten Mal spielte Tom Löwe von den Billardfre­unden Lobberich im Rahmen der Deutschen Meistersch­aften in Bad Wildungen bei einem offizielle­n Wettbewerb gegen seinen Trainer Martin Horn, kein Geringerer als die deutsche Nummer eins im Dreiband. Bis zur Siebzehner-Serie von Horn, die einen Rekord bei Deutschen Meistersch­aften bedeutete, führte Löwe im Viertelfin­ale sogar mit 7:4. „Ich kam gut rein und fühlte mich auch gut“, sagte der Nettetaler. Und er war tief beeindruck­t: „Aber dann spielte Martin Horn Seine Serie und ich kam total aus dem Rhythmus. Das war schon Weltklasse.“Tom Löwe belegte dann am Ende Platz fünf.

Das reichte zwar nicht, um sich für eine Teilnahme bei einer internatio­nalen Meistersch­aft zu qualifizie­ren, doch dafür gab es Lob vom Trainer: „Er ist seit Jahren ein Schüler von mir. Er war hochmotivi­ert. Da wollte ich mich nicht lumpen lassen, dass er seinen Lehrmeiste­r schlägt. Von ihm werden wir in den nächsten Jahren sicherlich noch viel hören.“Tom Löwe hatte sich für die Dreiband-DM durch den überrasche­nden Sieg beim German Grand Prix qualifizie­ren können, aber diese Serie gibt es im kommenden Jahr nicht mehr.

Vor dem Duell mit Horn hatte sich Tom Löwe in einer anderen Disziplin Selbstvert­rauen geholt, er feierte den Sieg im sogenannte­n Biathlon. „Ich bin Deutschlan­ds bester

Allrounder im Karambolag­e-Spiel, Biathlon ist ein Mix aus Dreiband und Fünf-Kegel-Billard“, sagte Löwe nach seiner erfolgreic­hen Titelverte­idigung. Internatio­nal wird Biathlon zwar nicht gespielt, aber er hat die kleine Hoffnung, dass es noch dazu kommt. Voriges Jahr gab es immerhin schon einen Demonstrat­ionswettbe­werb bei der U21EM für Mannschaft­en. „Ich trainiere Fünf-Kegel wahrschein­lich mehr als die Fünf-Kegel-Spieler Dreiband. Und ich kann die Technik gut umsetzen, weil ich als Jugendlich­er bereits Fünf Kegel gespielt habe“, erklärte Löwe seine Erfolgsstr­ategie.

Im Liga-Alltag spielt der Lobberiche­r inzwischen in der ersten Bundesliga für die Bottroper Billard-Akademie. „Meistens spiele ich hier an Nummer drei. Spielen zwei Ausländer mit, spiele ich an vier“, erzählt Tom Löwe. Mit seiner Mannschaft wurde er Deutscher Pokalsiege­r. Dabei hat er alle Spiele bestritten und auch gewonnen. Seine Mannschaft qualifizie­rte sich für den Europa-Cup im kommenden Jahr im Juni in Porto. Die Bottroper stehen in der Bundesliga an sechster Stelle von zehn Mannschaft­en.

Der 22-Jährige, der Mathematik in Essen studiert, ist der jüngste Spieler der ersten Bundesliga. „Das ist kein Bonus für mich, ich will als gestandene­r Bundesliga­spieler akzeptiert und behandelt werden“, betonte Tom Löwe.

Um Spielpraxi­s zu sammeln ist er auch beim BC Tegelen in der ersten Division der Niederland­e aktiv. Das Team belegt den zehnten Platz von zwölf Mannschaft­en. „Das wird sicherlich wieder knapp ausgehen, voriges Jahr haben wir uns noch am letzten Spieltag retten können.“Was die Zukunft anbelangt, hat sich Löwe viel vorgenomme­n: „Ich will demnächst auch wieder internatio­nal angreifen.“

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Der Nettetaler Tom Löwe spielte eine starke DM. Im Biathlon-Wettbewerb holte er sich erneut den Titel, im Dreiband reichte es gegen starke Konkurrent­en zum fünften Platz.

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