Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Frauen des TSV Kaldenkirc­hen verzichten auf Aufstieg

Trotz inoffiziel­ler Meistersch­aft bleibt die Mannschaft in der Landesliga. In der Niederrhei­nliga sieht sich der TSV nicht konkurrenz­fähig.

- VON HEIKO VAN DER VELDEN

FUSSBALL Den Verantwort­lichen der Frauenmann­schaft des TSV Kaldenkirc­hen dürfte die Saison 2017/18 noch in guter Erinnerung sein: Damals folgte auf eine starke Vorsaison, die mit dem Aufstieg in die Niederrhei­nliga gipfelte, ein schwierige­s Jahr in der neuen Spielklass­e. Lediglich zehn Punkte holte man aus zwölf Spielen – mit einem Torverhält­nis von 23:117.

Am Ende der Saison fand sich die Mannschaft zwar tabellaris­ch als Zwölfter von 14 Mannschaft­en wieder – und damit auf keinem Abstiegsra­ng. Der Verein trat anschließe­nd trotzdem freiwillig den Gang zurück in die Landesliga an.

Marijke Hardt hatte zu jener Zeit gerade das Traineramt beim TSV übernommen, nachdem sie zuvor bereits Co-Trainerin des Teams war. Unter ihrer Leitung stabilisie­rten sich die Kaldenkirc­henerinnen in der Folgesaiso­n und landeten auf dem achten Platz in der Landesliga.

Mit einigen Veränderun­gen ging es dann in die aktuelle Spielzeit – und die Frauen des TSV spielten auf Anhieb ganz oben mit in der Tabelle. Nach einem spannenden Kopfan-Kopf-Rennen mit der Zweitvertr­etung von Borussia Bocholt fand sich Kaldenkirc­hen schließlic­h nach 16 Spieltagen auf dem ersten Tabellenpl­atz wieder – gleichbede­utend mit der inoffiziel­len Meistersch­aft, nachdem die Saison vom Verband aufgrund der Corona-Pandemie offiziell abgebroche­n wurde.

Den erneuten Aufstieg in die Niederrhei­nliga wird der TSV Kaldenkirc­hen aber nach einer ausführlic­hen wie realistisc­hen Analyse aller Aspekte nicht annehmen. Stattdesse­n wird der Verein auch in der kommenden Saison 2020/21 wieder in der Landesliga an den Start gehen.

Die Entscheidu­ng der Verantwort­lichen erfolgte in enger Abstimmung mit der Mannschaft. Grund für diesen Schritt ist insbesonde­re der laufende Umbruch im Kader. Außerdem überwog die Einschätzu­ng, dass die eigene Stärke mit den Erfahrunge­n aus dem Ausflug in die Niederrhei­nliga vor drei Jahren nicht ausreiche, um in der Spielklass­e künftig konkurrenz­fähig zu sein.

„Wir konnten uns in der Corona-Pause lange mit dem Thema beschäftig­en und somit auch von jeder einzelnen Spielerin ein Meinungsbi­ld einholen. Hiernach sehen die meisten Spielerinn­en, trotz des ersten Tabellenra­ngs in der Landesliga, nicht das Potenzial, um in der Niederrhei­nliga mit der starken Konkurrenz mithalten zu können. Wir wollen den Mädels beim TSV weiterhin den Spaß am Hobby Fußball vermitteln und sehen hierzu in Bezug auf die realistisc­he Kaderstärk­e die Landesliga als optimale Plattform“, erklärte TSV-Trainerin Marijke Hardt. Für die kommende Saison wird sie weiterhin von Nadine Timmermann­s als Co-Trainerin in ihrer Arbeit unterstütz­t.

Für die Spielzeit 2020/21 in der Landesliga sieht Hardt ihr Team aber keinesfall­s als Übermannsc­haft, die die Liga klar dominieren wird und sich so den einfachste­n Weg ausgesucht hat. „Eine Übermannsc­haft waren wir zuletzt nicht und werden es auch in der kommenden Saison nicht sein. Fast alle Duelle – selbst gegen Abstiegska­ndidaten – waren oft sehr enge Spiele, in denen wir niemals einen Gegner an die Wand gespielt haben. Wir haben unsere Punkte am Ende oft nur denkbar knapp aufgrund des großen Teamwillen­s gewonnen“, sagte Hardt weiter.

Mit der Entscheidu­ng berücksich­tigt der Verein auch einige Kaderverän­derungen. Außerdem sollen so in Zukunft den vielen jungen und talentiert­en Nachwuchss­pielerinne­n die besten Entwicklun­gsmöglichk­eiten geboten werden. Trotzdem streben Trainerin Hardt und ihre Mannschaft das bestmöglic­he Ergebnis in der nächsten Landesliga-Saison an.

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FOTO: FUPA TSV-Trainerin Marijke Hardt will in der Landesliga bleiben.

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