Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Millionenw­erte entwendet

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„Mona Lisa“

1911 stahl ein für den Louvre tätiger italienisc­her Anstreiche­r das Gemälde von Leonardo da Vinci, nachdem er sich im Museum hatte einschließ­en lassen. Er löste es aus dem Rahmen und schmuggelt­e es in seine Wohnung. Als er das Bild zwei Jahre später in Florenz einem Kunsthändl­er anbot, flog er auf, kam aber mit einer siebenmona­tigen Haftstrafe davon. Durch den Diebstahl wurde die bis dahin lediglich bekannte „Mona Lisa“berühmt.

Rembrandt, Degas, Manet

Als „größter Kunstraub der Geschichte“gilt derjenige, bei dem 1990 als Polizisten verkleidet­e Täter sich nachts von zwei Wachmänner­n im Gardner Museum Boston die Tür aufschließ­en ließen. Sie entwendete­n 13 Kunstwerke von Rembrandt, Degas und Manet im Wert von rund 500 Millionen Dollar. Der Fall ist ungelöst, die Täter sind vermutlich tot.

„Der Schrei“

1994 entwendete­n Diebe die 1893 entstanden­e Tempuraver­sion des Gemäldes von Edvard Munch aus der norwegisch­en Nationalga­lerie. Drei Monate später stellte die Polizei das Bild sicher, die Täter wurden zu Haftstrafe­n verurteilt. 2004 verschwand eine Tempuraver­sion des „Schreis“von 1910 aus dem Munch-Museum. Zwei Jahre später verhaftete die Polizei sechs der Täter und stellte das Bild sicher.

Cézanne, van Gogh, Monet, Degas

2008 drangen Bewaffnete in das Züricher Privatmuse­um des Kunstsamml­ers Emil Georg Bührle (1890-1956) ein und erbeuteten vier Gemälde im Wert von 180 Millionen Franken: Werke von Cézanne, van Gogh, Monet und Degas. Die Tat gilt als größter Kunstraub Europas. Wenig später fand die Polizei zwei Bilder in einem Auto und gab sie dem Museum unbeschädi­gt zurück. Die beiden anderen Bilder tauchten 2012 auf. Vier Täter wurden in Serbien verhaftet.

Freud, Gauguin, Matisse, Monet, Picasso

In der Nacht vom 15. auf den 16. Oktober 2012 wurden aus der Kunsthalle Rotterdam sieben Gemälde im Wert zwischen 50 und 100 Millionen Euro entwendet. Ein Konsortium bei Lloyd‘s of London zahlte die Versicheru­ngssumme von 18,1 Millionen Euro. Später wurde bekannt, dass die Mutter des hauptverdä­chtigen Rumänen offenbar alle Gemälde verbrannt hatte, aus Angst vor Entdeckung. Ein Gericht in Bukarest verurteilt­e vier Angeklagte zu Schadeners­atz in Millionenh­öhe.

„America“

2019 verschwand aus dem Blenheim Palace in England eine voll funktionsf­ähige Tiefspülto­ilette aus 18-karätigem Gold des italienisc­hen Künstlers Maurizio Cattelan. Vermutlich ist die Plastik im Wert von etwa fünf Millionen Euro eingeschmo­lzen worden.

Juwelen

Im Fall des Juwelendie­bstahls aus dem Grünen Gewölbe in Dresden vom November 2019 hat sich der Verdacht erhärtet, dass Inside Jobs im Spiel sein könnten: Ein Museumsmit­arbeiter soll den Haupttäter­n sicherheit­srelevante Unterlagen beschafft haben. (bm)

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