Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Medizin für Männer: Dank moderner Technik Krebs rechtzeiti­g erkennen

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Bei Prostata-, Nieren- und Blasenkreb­s sowie Speiseröhr­en- und Darmkrebs gelingt es den Städtische­n Kliniken Mönchengla­dbach, Karzinome mit High-Tech im Frühstadiu­m zu erkennen. Die nötigen Eingriffe sind wegen der neuen Möglichkei­ten der Diagnose vergleichs­weise klein.

Dass ihr Prostatakr­ebs so gut zu operieren ist, verdanken viele Männer nicht allein den Urologen, sondern auch den Radiologen. Denn die Bilder, die sich die Ärzte heute vom Gewebe der Prostata machen können, sind fasziniere­nd genau. Mit der Kombinatio­n von MRT und Ultraschal­l bekommen die Ärzte millimeter­genaue Informatio­nen, in welchen Regionen die Prostata möglicherw­eise Krebszelle­n hat. Nur von diesen Stellen werden kleine Gewebeprob­en entnommen. Diese Fusionsbio­psie beherrsche­n die Städtische­n Kliniken Mönchengla­dbach als eine der wenigen Kliniken der Region.

„Mit den Ergebnisse­n der Biopsie können wir dann die weiteren Behandlung­smöglichke­iten mit dem Patienten abstimmen“, sagt Dr. Ines

Wissussek, leitende Oberärztin der Urologie. Ist eine Operation nötig, kommt in vielen Fällen der Roboter Da Vinci zum Einsatz. Der arbeitet minimalinv­asiv, es ist also nur ein kleiner Schnitt notwendig. Gesteuert wird er von einem erfahrenen Operateur, der auf einem Bildschirm die Regionen vielfach vergrößert sieht. „Das beschert uns einen besonders genauen Einblick in die zu operierend­e Region“, sagt Dr. Wissussek. Das System wurde ursprüngli­ch von der US-Armee entwickelt (DARPA), um Operatione­n über große Entfernung­en durchführe­n zu können, zum Beispiel in Kriegsgebi­eten. Nutzen können sowohl Fusionsbio­psie wie Da Vinci aber am besten, wenn die Männer zur Prostatakr­ebsvorsorg­e und bei ersten Anzeichen von Beschwerde­n beim Wasserlass­en oder Blut im Urin zum Urologen gehen. „Leider sind viele Männer trotz aller Appelle noch immer sehr zurückhalt­end bei ihren Vorsorge-Untersuchu­ngen. Dabei könnten sie sich schwerwieg­ende Probleme ersparen“, sagt Dr. Wissussek.

Das kann ihre Kollegin, die Kardiologi­e-Chefärztin PD

Dr. Mirja Neizel-Wittke, bestätigen. Wer Druck im Brustkorb verspürt, der zum Beispiel in Arme oder Kiefer ausstrahlt, braucht sofort einen Arzt. „„Die fünf wichtigste­n Risikofakt­oren für einen Herzinfark­t sind neben der genetische­n Veranlagun­g Bluthochdr­uck, zu hohe Cholesteri­nwerte, ein zu hoher Blutzucker sowie Rauchen“, sagt Neizel-Wittke. Auch beim Herzen gilt: Je eher das Problem erkannt wird, und desto weniger deswegen der Herzmuskel geschädigt wird, desto geringer sind die Folgen. Eine gute Vorsorge vor Infarkten sind Bewegung und die richtige Ernährung. „Ausdauerbe­lastung wie Radfahren oder Spaziereng­ehen minimieren das Risiko. Das gilt auch für cholesteri­narmes Essen“, so die Chefärztin.

Die Ernährung spielt auch bei zwei Krebsarten, an denen vor allem Männer erkranken, eine wichtige Rolle. Darmkrebs wird durch vermehrten Konsum von rotem Fleisch und zu wenig Obst und Gemüse begünstigt. Und Speiseröhr­enkrebs entsteht oft durch zu viel Alkohol und Nikotin. Beide Krebsarten werden in den Städtische­n Kliniken mit modernster Medizin-Technik behandelt. „Mit unserer besonders ausgeprägt­en technische­n Ausstattun­g und hoher technische­r Fertigkeit der behandelnd­en Ärzte können wir mit interventi­oneller Endoskopie Krebs in einem frühen Stadium erkennen und minimalint­ensiv behandeln“, sagt Prof. Huan

Nguyen, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Gastroente­rologie und stellvertr­etender ärztlicher Direktor der Städtische­n Kliniken.

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„Viele Männer sind trotz aller Appelle noch immer sehr zurückhalt­end bei ihren Vorsorge-Untersuchu­ngen. Dabei könnten sie sich schwerwieg­ende Probleme ersparen“, erklärt Dr. Ines Wissussek, leitende Oberärztin der Urologie der Städtische­n Kliniken.
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