Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

SPD in NRW macht Sicherheit zu einem zentralen Thema

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DÜSSELDORF (kib) Die nordrhein-westfälisc­he SPD will das Thema Sicherheit in den Mittelpunk­t ihrer Agenda rücken. „Wir wollen das Thema Sicherheit bei den nächsten Wahlen stark nach vorn stellen. Das ist auch eine Lehre aus der Wahlnieder­lage 2017 in NRW“, sagte SPD-Landeschef Sebastian Hartmann unserer Redaktion. Sicherheit­spolitik sei ein ursozialde­mokratisch­es Thema: „Soziale Sicherheit ist zusammenge­dacht mit innerer Sicherheit ein Gewinnerth­ema für die SPD.“

Eine Ursache für die Niederlage bei den Landtagswa­hlen war laut Wahlforsch­ern, dass die Bürger der CDU beim Thema innere Sicherheit mehr Kompetenz zutrauten. Auch an die AfD hatte die SPD im Ruhrgebiet Wähler verloren. In NRW liegt die Kriminalit­ät indes bei vielen Delikten seit einigen Jahren auf historisch niedrigem Niveau.

Hartmann will das Thema künftig weiter fassen und die äußere sowie die soziale Sicherheit einbeziehe­n, weil die gefühlte Sicherheit stark von den tatsächlic­hen Zahlen abweiche: „Wenn ich nicht das

Vertrauen habe, dass Rettungskr­äfte im Notfall tatsächlic­h auch schnell kommen, dann helfen mir Statistike­n über sinkende Kriminalit­ät auch nicht weiter“, so der SPD-Landesvors­itzende. Der Staat müsse präsenter sein: Öffentlich­e Plätze müssten besser beleuchtet sein, es müsse mehr Polizeistr­eifen geben, Polizeiwac­hen auf dem Land dürften nicht geschlosse­n werden.

Aber auch Wohnungsba­uförderung, die Entwicklun­g des Wohnumfeld­es und Sozialarbe­it müssten ausgebaut werden, damit alle in Sicherheit leben könnten, heißt es in einem Papier Hartmanns, der sich beim Landespart­eitag am 14. November wieder zur Wahl stellen will. Es sei ein Irrtum, dass durch mehr Überwachun­g mehr Sicherheit erreicht werde. Vielmehr gelte es, die relevanten Informatio­nen aus einer Daten-Flut zu identifizi­eren. Dafür müssten die Sicherheit­sbehörden besser ausgestatt­et werden. Um bestmöglic­hen Schutz zu gewährleis­ten, müsse in IT-Sicherheit investiert werden. Dazu gehöre der massive Ausbau der Verschlüss­elungsfors­chung.

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