Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Im Einzelhand­el bleibt die Maskenpfli­cht

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DÜSSELDORF (dpa/maxi/vima) Im Kampf gegen die Corona-Krise wird die Maskenpfli­cht in Deutschlan­d vorerst weiter gelten – auch im Einzelhand­el. Das haben die 16 Gesundheit­sminister der Länder am Montag vereinbart. Zur Begründung hieß es, es dürfe nicht der falsche Eindruck entstehen, die Pandemie sei vorbei. Zuvor hatte auch Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) einer Aufhebung der Maskenpfli­cht in Geschäften eine klare Absage erteilt – mit Unterstütz­ung der Parteiführ­ungen von CDU, CSU und SPD.

Eine Aufhebung der Maskenpfli­cht hatte Mecklenbur­g-Vorpommern­s Wirtschaft­sminister Harry Glawe (CDU) in der „Welt am Sonntag“für sein Land angeregt. Er erhielt für diesen Vorstoß fast ausnahmslo­s negative Reaktionen.

Die Dienstleis­tungsgewer­kschaft Verdi warnte vor zu schnellen Lockerunge­n: „Die Verkäuferi­nnen und Kassiereri­nnen sind der Gefahr einer Ansteckung besonders ausgesetzt, und sie müssen bei Kundenkont­akten auch besonders geschützt werden“, sagte Verdi-Bundesvors­tandsmitgl­ied Stefanie Nutzenberg­er und warnte, eine Aufhebung der Maskenpfli­cht gefährde Beschäftig­te und Kunden gleicherma­ßen. „Daher macht die Beibehaltu­ng der Maskenpfli­cht im Handel Sinn und ist notwendig.“

Auch der Handel selbst zeigte sich zurückhalt­end: „Wir stellen fest, dass Masken die Shopping-Lust der Kunden hemmen“, sagte ein Sprecher des Handelsver­bands. Man werde sich aber weiter an die Vorgaben der Politik halten. Die Entscheidu­ng, ob die Maskenpfli­cht bestehen bleibe oder nicht, müssten Politiker und Mediziner treffen und nicht der Handel. „Wir fänden es schön, wenn es keine Maskenpfli­cht mehr gäbe, aber erst wenn der Punkt erreicht ist, an dem das gesundheit­lich geboten ist“, so der Sprecher.

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