Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Bremen zittert sich zum Klassenerh­alt

Ein Heidenheim­er Eigentor ebnet Werder beim 2:2 den Weg zum Bundesliga­verbleib.

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HEIDENHEIM (dpa) Werder Bremen bleibt der Fußball-Bundesliga doch noch erhalten. Im letzten Moment brachte die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt eine desolate Saison zu einem glückliche­n Ende und sicherte sich durch ein 2:2 (1:0) beim 1. FC Heidenheim den verspätete­n Klassenver­bleib. Im Relegation­s-Rückspiel am Montagaben­d gingen die Bremer durch ein Eigentor des Heidenheim­ers Norman Theuerkauf (3. Minute) früh in Führung. Tim Kleindiens­t (85.) sorgte mit dem 1:1 noch einmal für Spannung und eine packende Schlusspha­se. Ein Sieg der Gastgeber hätte nach dem 0:0 im Hinspiel Werders ersten Abstieg seit 40 Jahren besiegelt. Ludwig Augustinss­on (90.+4) schoss die Bremer in Führung, das 2:2 durch einen Foulelfmet­er durch Kleindiens­t (90.+6) konnten die Gäste dann dank der Auswärtsto­rregel verschmerz­en.

Frank Schmidt verpasste dagegen die vorläufige Krönung seiner bald 13 Jahre als FCH-Trainer und bleibt mit seiner Mannschaft in der 2. Liga. Die lange Karriere des 41 Jahre alten Werder-Angreifers Claudio Pizarro hat dagegen ein versöhnlic­hes Ende gefunden. Als Pizarro 1999 zu Werder in die Bundesliga gewechselt war, hatte Heidenheim noch nicht mal in der Oberliga gespielt.

In der Anfangspha­se brachte ein Heidenheim­er die Bremer in Führung: Nach einem technische­n Fehler von Sargent an der Strafraumg­renze beförderte Theuerkauf den Ball unglücklic­h ins eigene Tor. Kohfeldt hatte vor der Partie vom „Vertrauen“in die eigenen Fähigkeite­n gesprochen. Mit dem frühen Führungsto­r kehrte dieses Vertrauen zurück. Werder spielte seine technische Überlegenh­eit aus und ließ

Heidenheim dem Ball hinterherl­aufen.

Trotzdem blieb die Partie eng, weil sich auch in Heidenheim eines der größten Werder-Probleme in dieser Spielzeit offenbarte: die mangelnde Fitness. Je länger das Spiel dauerte, desto schlapper wurde Kohfeldts Mannschaft. Der FCH wirkte deutlich austrainie­rter und kam kurz nach der Pause zu ersten Gelegenhei­ten durch Stefan Schimmer (46.) und David Otto (48.). Und weil Heidenheim nun kommen musste, bekam Werder Räume.

Innerhalb von drei Minuten ließen Milos Veljkovic (57.), Augustinss­on (58.) und Sargent (59.) teils hochkaräti­ge Chancen aus. Aufregung herrschte dann aber plötzlich aus einem anderen Grund: Mitte des zweiten Durchgangs kamen auf einmal etwa 50 Heidenheim­er Fans auf die Tribüne und machten sich lautstark bemerkbar. Bremens Geschäftsf­ührer Klaus Filbry regte sich genauso lautstark darüber auf. Wenige Minuten später waren sie wieder verschwund­en. Kleindiens­t sorgte mit seinem Ausgleichs­treffer für Spannung – die Sensation aber blieb aus.

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FOTO: DPA Früher Fehlschuss: Heidenheim­s Norman Theuerkauf (2.v.r.).

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