Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Cusanus-Halle soll modernisiert werden
Die Sportanlagen und die Turnhalle des Erkelenzer Gymnasiums befinden sich in einem schlechten Zustand. An den Modernisierungsplänen wird gearbeitet, die Kosten könnten in den nächsten Haushalt eingebracht werden.
ERKELENZ Als Wolfgang Bagusche kürzlich bei einer Fahrradtour die Leichtathletik-Anlagen nebst Turnhalle auf dem Areal des Erkelenzer Cusanus-Gymnasiums erblickte, machte ihn der Zustand fassungslos. „Schlimmer kann sich eine Stadt nicht mehr blamieren, wenn auswärtige Besucher einen Rundgang auf dem Schulgelände vornehmen“, äußerte Bagusche gegenüber unserer Redaktion.
Während sich in der Schule selbst wegen der Sommerferien aktuell niemand mit diesem Thema beschäftigt, tut das die Stadt als Schulträger sehr wohl. Nach Auskunft des Ersten Beigeordneten Hans-Heiner Gotzen, auch zuständig für Bildung und Sport, laufen seit Anfang des Jahres die Planungen zur Beseitigung der Missstände, um dann im Herbst Vorschläge in die politischen Gremien einbringen zu können.
„Die Halle muss dringend angegangen werden“, erklärt Gotzen, der gleichwohl darauf hinweist, dass sich der Erneuerungsbedarf aus dem Alterungsprozess ergibt, die Halle aber noch genutzt werden könne. „Sie ist eben nicht mehr auf dem neuesten Stand und muss ertüchtigt werden, aber nicht gesperrt.“Auch von außen macht das Gebäude nicht mehr viel her. Abgesehen vom Waschbeton-Charme der 1960er und 1970er Jahre sind die Glasbausteine mit zahlreichen Graffiti bedeckt.
In Sachen Sanierung von Sporthallen hat die Stadt Erkelenz in den vergangenen Jahren einiges unternommen. Zuletzt wurde die Erka-Halle kernsaniert und im Jahr 2014 eröffnet. Damals wurden 2,7 Millionen Euro investiert. So viel Geld wird wohl nicht nötig sein, um die relativ kleine Cusanus-Halle auf Vordermann zu bringen, doch Zahlen liegen noch nicht vor. Denn die Stadtverwaltung muss zwei verschiedene Varianten in ihre Planungen einbeziehen. Die eine Variante wäre ein Abriss mit nachfolgendem Neubau, die andere eine Kernsanierung.
Hinzu kommt, dass auch die angrenzenden Sportanlagen mit etwa einer Laufbahn, einer Weitsprunggrube und Kugelstoßringen angegangen werden sollen.
Dass sie seit geraumer Zeit in einem so grausigen Zustand sind, hängt damit zusammen, dass über sie der Zugang zum Neubau des B-Trakts des Cusanus-Gymnasiums erfolgte. Der wurde über 18 Monate als Ersatz für den alten Roland-Bau errichtet. Die Eröffnung war im Februar 2019, Kostenpunkt rund 2,7 Millionen Euro.
In welchen Rahmen die Sportanlagen erneuert werden, muss auch noch geklärt werden. Denn die Cusanus-Schüler können bei gutem Wetter das fußläufig gelegene Willy-Stein-Stadion für Leichtathletik im Sportunterricht nutzen. „Die Planung wird mit der Fachschaft Sport und dem Cusanus-Gymnasium
abgestimmt. Was letztlich gemacht wird, hängt auch vom Bedarf ab, der formuliert wird“, erklärt Hans-Heiner Gotzen.
In diesem Zusammenhang wird auch klar, wieso seit dem Abschluss der Bauarbeiten an dem neuen B-Trakt die arg ramponierten Sportanlagen noch nicht wieder angerührt wurden. Sie wären auch der Zugang zur Modernisierung der Turnhalle, egal ob Neubau oder
Kernsanierung. „Da würde dann natürlich viel wieder zerstört“, sagt der Erste Beigeordnete der Stadt Erkelenz. Ziel der Verwaltung sei es, die Erneuerungsmaßnahmen auf dem Gelände des Cusanus-Gymnasiums in den nächsten Haushalt einzubringen.