Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Kritik an Ausgestaltung des Baugebiets „Carbonnestraße“
Peter Bohrmann fordert Planungsänderungen für die Flächen in Kleinenbroich. Er nennt drei Argumente.
KLEINENBROICH In der Nachbarschaft des geplanten Neubaugebiets „Carbonnestraße“in Kleinenbroich formiert sich neuer Widerstand. Einige Anwohner sind mit den bisherigen Planungen der Stadt nicht einverstanden. „Uns ist bewusst, dass wir das Bauprojekt wahrscheinlich nicht verhindern können“, sagt Peter Bohrmann. Es gehe vor allem um eine Anpassung des Bebauungsplans, der sich noch bis zum 26. Oktober in einer erneute Offenlage befindet.
Die drei Hauptkritikpunkte, die Bohrmann vorbringt, sind: Arten der Bauform, Überflutungsgefahr und Lärmschutz. Bei allen drei Themen sind seine Mitstreiter und er mit den aktuellen Planungen unzufrieden.
Punkt eins, die Bauform. „Die Planungen fügen sich so gar nicht in das Umfeld ein“, sagt Bohrmann. Zweistöckige Gebäude fände er zwar in Ordnung, doch würde er sich eine gemeinsame Garage mit gemeinsamer Zufahrt wünschen. Auch passe die geplante Bauweise nicht zu den Spitzdächern in der Umgebung. Prinzipiell finde es Bohrmann ohnehin schade, dass die auf den rund elf Hektar großen Gebiet vorhandene Grünflächen weichen sollen. „Das Areal befindet sich in der Nähe des Bahnhofes in Kleinenbroich und bietet sich aufgrund der Lage in der Ortsmitte städtebaulich für eine Verdichtung an“, teilt die Stadt auf Anfrage unserer Redaktion mit.
Bei der Überflutungsgefahr sieht sich Bohrmann selbst betroffen. Als Anwohner der Von-Stauffenberg-Straße grenzt sein Grundstück direkt an das Baugebiet. Er befürchtet, dass bei einem Starkregenereignis das Wasser von den leicht erhöht gelegenen neu versiegelten Nachbarflächen auf sein Grundstück läuft. „Das heißt, ich saufe ab“, sagt Bohrmann. Die Stadt hält diese Angst für unbegründet. „Zum Bauvorhaben ist ein Überflutungsnachweis zu führen“, heißt es dort. Dieser beinhalte auch die benachbarten Grundstücke. „Auf dem Areal werden durch den Bebauungsplan Maßnahmen zum Schutz der tiefer liegenden Nachbargrundstücke vor Überschwemmungen festgesetzt.“
Der letzte und vielleicht entscheidende Punkt, den Bohrmann vorbringt, ist der Lärm. Bereits bei der ersten Offenlage waren eine Vielzahl von Einwänden zu diesem Thema eingegangen. In Folge dessen wurde der Lärmplan überarbeitet. Dass der Lärmschutz und die Beachtung der Grenzwerte damit wirklich gewährleistet sei, stellt Bohrmann allerdings in Frage. „Wir lassen uns juristisch beraten, was wir machen können“, sagt er. Neben einigen weiteren Nachbarn stünden hierbei auch angrenzende Gewerbetreibende auf seiner Seite. Diese ließen sich jedoch durch die IHK vertreten.
Lieber als auf rechtlichem Wege würden die Nachbarn den drohenden Konflikt jedoch im Dialog mit der Stadt lösen. Es habe hierzu auch bereits Kontakt gegeben, „ein Gesprächstermin wäre jedoch begrüßenswert“, betont Bohrmann. Für die kommende Woche will Bohrmann zudem eine Art Nachbarschaftssitzung zum Thema „Carbonnestraße“anberaumen.