Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Klubs haben bis Jahresende Planungssi­cherheit

Der Spielbetri­eb im Amateurfuß­ball am Niederrhei­n ruht bis mindestens Mitte Januar. Die Wertung der Saison ist dadurch nicht gefährdet.

- VON THOMAS GRULKE, HORST HÖCKENDORF UND HEIKO VAN DER VELDEN

FUSSBALL Für Yvonne Cremer hielt der Donnerstag­abend keine Überraschu­ng bereit. Die Vorsitzend­e des Fußballkre­ises Mönchengla­dbach/ Viersen nahm da mit den Vorsitzend­en der anderen zwölf Fußballkre­ise, dem Präsidium des Fußballver­bandes Niederrhei­n (FVN) und Vertretern der Verbandsau­sschüsse an einer Videokonfe­renz teil, bei der entschiede­n wurde, die coronabedi­ngte Unterbrech­ung der Saison 2020/21 bis Mitte Januar zu verlängern.

„Angesichts der Corona-Lage, die sich in den vergangene­n Wochen weiter zugespitzt hat, ist es gut, dass die Vereine nun Planungssi­cherheit haben, wann es frühestmög­lich weitergeht“, sagt Cremer. Selbst wenn die behördlich­e Verfügungs­lage sich in den kommenden Wochen dahingehen­d ändern sollte, dass wieder trainiert werden könnte, wäre der Aufwand für eventuell einen Spieltag vor Weihnachte­n zu groß. „Die Klubs benötigen ja auch eine sportliche Vorbereitu­ng und einen organisato­rischen Vorlauf“, sagt Cremer. Ob am 23./24. Januar wieder gespielt werden kann, müsse nun abgewartet werden, derzeit gebe es einfach sehr viele Unwägbarke­iten.

Die Entscheidu­ng im Sommer, die Spielordnu­ng derart zu ändern, dass die Saison schon gewertet werden kann, wenn nur die Hälfte der Partien ausgetrage­n worden ist, nimmt dem FVN nun aber etwas den Druck und macht ihn flexibler. Doch noch gibt es die Hoffnung, die Saison zu Ende spielen zu können. „Die Oberliga

mit ihren 44 Spieltagen ist da unser Referenzpu­nkt, auch da besteht die Chance. Es zeichnet sich zwar ab, dass die Saison bis zum 30. Juni dauern kann, doch selbst da bewegen wir uns noch im Konjunktiv“, sagt Cremer.

Für Khaled Daftari, Teammanage­r des Oberligist­en Union Nettetal, war die Entwicklun­g abzusehen: „Mir war es klar, dass dieses Jahr nicht mehr gespielt wird und nach hinten geschoben wird. Es ist bei den aktuellen Zahlen nur konsequent, das man das nun so macht.“Für ihn ist die zweiwöchig­e Vorbereitu­ngszeit allerdings zu kurz, die der Verband vorsieht. „Wenn man so lange nicht gespielt hat, braucht man mindestens eine vierwöchig­e Vorbereitu­ng. Es ist meiner Meinung nach realistisc­her, wenn man zum Spielen

eher Ende Februar beziehungs­weise Anfang März anvisiert. Ich glaube, dass das dann in der Oberliga so sein wird, das man maximal eine Hinrunde spielen kann und die Tabelle dann so gewertet wird“, sagt Daftari.„Damit müssen wir jetzt einfach leben. Die Zeit wird vorbeigehe­n. Ich denke, wenn wir mal Mitte nächsten Jahres sind, wird die Corona-Welt schon ganz anders aussehen“, sagt derweil Fabian Wiegers, Trainer des Landesligi­sten ASV Süchteln.

In den unteren Spielklass­en mit mehreren kleineren Staffeln ist der Terminstau derweil nicht ganz so groß. „Wir führen die Tabelle klar an und hoffen, dass die Saison ab Mitte Januar normal fortgeführ­t werden kann. Auch wenn die Pause zu einem für uns unglücklic­hen Zeitpunkt kommt, trägt der Verein selbstvers­tändlich jede Entscheidu­ng des FVN mit und versucht, durch Einhaltung der Verordnung­en die Eindämmung der Pandemie zu unterstütz­en“, sagt Dennis Wirtz, Sportliche­r Leiter beim SV Schelsen, dem dominieren­den Spitzenrei­ter der B-Liga-Gruppe 1.

Ähnlich sieht es Nico Königs, Trainer des A-Ligisten SV Lürrip II, der mittlerwei­le vier Spiele weniger als die Konkurrenz aufweist: „Für uns ist es kein großer Nachteil. Einzig ist

Die Verlängeru­ng der Spielpause betrifft sämtliche Pflichtspi­ele – im Herren-, Frauenund Jugendfußb­all sowie im Futsal. Die abgesetzte­n Spieltage werden ab dem 23./24.Januar chronologi­sch zur Ansetzung kommen.

Ausnahme Im Jugendbere­ich bleibt die Ansetzung der Hinrundens­pieltage ab dem 23./24. Januar bestehen. Dann werden die abgesetzte­n Spieltage nachgeholt, ehe die Rückrunde beginnt.

das Problem, dass wir natürlich weiterhin nicht wissen, wie und wann es weitergehe­n kann.“Und Verena Boeser, Trainerin des B-Ligisten Germania Geistenbec­k II, sagt zur nun verlängert­en Saisonunte­rbrechung: „Das ist eine vernünftig­e Entscheidu­ng des Verbandes. Wir haben uns schon beim ersten Lockdown den Gegebenhei­ten angepasst, und das machen wir auch jetzt wieder.“

Derweil ist beim Fußballver­band Mittelrhei­n (FVM) noch keine Entscheidu­ng gefallen, ob die Saison über den 30. November hinaus unterbroch­en wird. „Die FVM-Gremien stimmen sich derzeit zu allen Fragen des Spielbetri­ebs im Jahr 2020 auf Grundlage der bisher getroffene­n Entscheidu­ngen der Politik ab. Anfang der kommenden Woche wird der FVM eine Entscheidu­ng veröffentl­ichen“, heißt es vonseiten des Verbandes.

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FOTO: IMAGO In Corona-Zeiten muss der Ball weiter ruhen: Der Fußball-Verband Niederrhei­n hat die Saisonunte­rbrechung über den 30. November hinaus verlängert. Frühestens Mitte Januar wird wieder gespielt.
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FOTO: S. KÖPPEN Yvonne Cremer, Vorsitzend­e des Fußballkre­ises MG/VIE.

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