Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Abfall soll 2021 etwas teurer werden
Nach Berechnungen der Stadttochter Mags müssen Bürger im kommenden Jahr etwas mehr Gebühren für die Restmüllentsorgung bezahlen.
MÖNCHENGLADBACH Müll wird im kommenden Jahr teurer, und zwar überall. Das wird 2021 auch in Mönchengladbach so sein. Nach Berechnungen der zuständigen Stadttochter Mags soll der Grundpreis, der pro Haushalt erhoben wird, für 2021 um rund 2,4 Prozent auf 55,48 Euro steigen. Der Leistungspreis pro Liter Restmüllvolumen soll um etwa 2,5 Prozent steigen. In Summe müssen die Haushalte so mit einer um gut 2,4 Prozent höheren Müllgebühr rechnen als in diesem Jahr, wie Beispielrechnungen für Einbis Fünf-Personen-Haushalte ergeben (siehe Box). Das geht aus der noch nicht veröffentlichen Kalkulation hervor.
Bisher stehen die Zahlen aber noch unter Vorbehalt. Die Kalkulation der Mags muss nämlich vorher noch einige Hürden nehmen. In der kommenden Woche berät der nach der Kommunalwahl neu zusammengesetzte Verwaltungsrat der Stadttochter über das Zahlenwerk. Und Anfang Dezember müssen noch der Hauptausschuss und der Stadtrat zustimmen.
Für dieses Jahr waren die Müllgebühren trotz gestiegener Kosten im Vergleich zu 2019 etwas gesunken, weil die Mags eine Rücklage in Höhe von 2,8 Millionen Euro auflöste. Dabei handelte es sich um zu viel gezahlte Gebühren der Vorjahre, die innerhalb einer bestimmten Frist wieder für die Müllentsorgung als Entlastung der Bürger eingesetzt werden müssen. Das gibt es auch für das kommende Jahr, nur nicht mehr ganz so hoch: 2021 soll eine Rücklage von 2,15 Millionen Euro aufgelöst werden.
Zudem steigen laut Mags die Kosten für die Abfallentsorgung um knapp 800.000 Euro auf rund 9,5 Millionen Euro. Das können auch erwartete Mehrerträge an den Abfallumladestellen nicht ganz auffangen. Da erwartet die Mags knapp 3,6 Millionen Euro Erlöse. Unterm Strich steigen damit die auf die Bürger umzulegenden Kosten um knapp 1,3 Millionen Euro auf gut 26,4 Millionen Euro. Das bedeutet: Die Gebühren werden, sofern Verwaltungsrat und Stadtrat zustimmen, auf etwas über das Niveau von 2019 steigen. Das war das erste Jahr mit Einführung der Rolltonne und des Mindestvolumens. Interessant ist eine Veränderung beim Grundpreis: Für 2020 ging die Mags von knapp 145.000 Haushalten und Gewerbeeinheiten aus, die den Grundpreis bezahlen müssen. Für 2021 sind es aber rund 3000 Haushalte weniger. Dadurch steigt der Grundpreis.
Legt man die gesammelten Abfallmengen in Mönchengladbach zugrunde, dann sind die Bürger vorbildlich. Denn die Entwicklung der Siedlungsabfallmenge ist seit Jahren rückläufig, wie aus Daten der Bezirksregierung hervorgeht. 2015 sorgten die Gladbacher noch für 130.296 Tonnen Siedlungsabfall, was 501 Kilogramm pro Einwohner entspricht. 2019 waren es nach vorläufigen Zahlen nur noch 123.337 Tonnen Siedlungsabfall, was noch 472 Kilogramm Müll pro Einwohner entspricht. Vor allem das Aufkommen von Haus- und Sperrmüll ist in diesen fünf Jahren um rund 10,5 Prozent auf 53.936 Tonnen gesunken. „Die sinkende Menge im Bereich des Haus- und Sperrmülls ist auf eine sinkende Sperrmüllmenge zurückzuführen“, sagt eine Mags-Sprecherin. „Wir haben in der Vergangenheit verstärkt im Rahmen der Sperrmüllanmeldung beraten, wie eine Entsorgung zu erfolgen hat.“Allerdings sei ein Teil der gesunkenen Menge auch auf die Einführung der Rolltonne zurückzuführen, da „kleinere Gegenstände oder Mengen, die in der Vergangenheit über den Sperrmüll entsorgt wurden, jetzt direkt über die Rolltonne entsorgt werden können“, so die Mags.