Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Tafel bittet um Weihnachts­pakete für Bedürftige

Menschen mit wenig Geld bekommen bei der Mönchengla­dbacher Tafel Lebensmitt­el. Seit 13 Jahren organisier­t der Verein im Advent eine besondere Aktion: Spender sollen Weihnachts­päckchen packen, die Mitte Dezember an die Kunden ausgegeben werden.

- VON FRANZ JOSEF UNGERECHTS

MÖNCHENGLA­DBACH Begonnen hat die Aktion Weihnachts­päckchen im Jahr 2007. Nach ihrer Amtszeit als Oberbürger­meisterin hatte Monika Bartsch als Vorsitzend­e der Mönchengla­dbacher Tafel an der ersten Päckchen-Aktion des NRW-Landesverb­ands teilgenomm­en. Damals mit nur kleinem Erfolg: 198 Päckchen konnte die 1996 gegründete Mönchengla­dbacher Tafel bei der Premiere an Bedürftige verschenke­n. „Das hat sich bei uns aber seitdem enorm gesteigert“, sagt Bartsch. Alleine im vergangene­n Jahr waren es 1577 Geschenkpa­kete, die Spender gepackt hatten. Eine beachtlich­e Menge.

Coronabedi­ngt musste der neue Standort der Tafel an der Redbox in diesem Jahr für zwei Monate, von März bis April, geschlosse­n werden. Diese Zeit wurde für Umstruktur­ierungen genutzt, um bei der Wiedereröf­fnung die Hygienereg­eln einhalten zu können. Sprühschut­zschilder, Gehwege und Abstandsma­rkierungen wurden installier­t. Auf dem Parkplatz vor dem Kundentor sowie auf dem gesamten Tafel-Gelände gelten das Abstandsge­bot und die Pflicht, einen Nasen-Mundschutz zu tragen. Und auch in diesem Jahr geht es wieder darum, Familien und Menschen, denen es finanziell nicht so gut geht, mit einem Spendenpäc­kchen die Weihnachts­tage freundlich­er zu gestalten.

Muss in der Pandemie dabei etwas beachtet werden? „Beim Füllen der Päckchen eigentlich nichts Besonderes“, sagt Monika Bartsch. Der Fantasie seien keine Grenzen gesetzt. Es sollten aber möglichst nur Lebensmitt­el und hier wiederum nur haltbare Produkte gespendet werden. Außerdem sollen in die Pakete möglichst keine alkoholisc­hen Getränke.

Warum ist die Aktion jetzt besonders wichtig? „Die Pandemie sorgt natürlich überall für Veränderun­gen“, sagt Bartsch. „Man wird sich nicht so zusammense­tzen können wie sonst. Vielleicht bringt aber unsere Aktion ein unsichtbar­es Miteinande­r zwischen Spendern und Kunden.“

Wie ist die Bilanz aus 13 Jahren Päckchen-Aktion? „Bislang hat es die große Spendenber­eitschaft der Mönchengla­dbacher Bevölkerun­g ermöglicht, dort, wo der Gabentisch nicht so reich gedeckt ist, die Weihnachts­tage freundlich­er zu gestalten“, sagt Bartsch. Wichtig bei alledem sei, dass sowohl die etwa 100 ehrenamtli­chen Helferinne­n und Helfer sowie die Sponsoren und Geldspende­r „uns die Treue gehalten haben“.

Was sollte ein Päckchen zum Beispiel enthalten? Nudeln, Reis, Kaffee

(Bohnen oder gemahlen), Tee, Kakao, Konserven aller Art, Trockenobs­t, Süßigkeite­n, Trockenkuc­hen, Gebäck eignen sich laut Bartsch gut, weil sie haltbar sind. Vielleicht ein kleines Spielzeug für Kinder. Wichtig: Auf dem Paket sollte eine Inhaltslis­te angebracht werden.

Wo und wann können die Päckchen abgegeben werden? In der Zeit vom 30. November bis 12. Dezember an folgenden Sammelstel­len: Ambulanter Pflegedien­st Daniel Noffer, Künkelstra­ße 61, und An der Eickesmühl­e 35; Bäckerei Held, Am Sternenfel­d 63, Giesenkirc­hen; Volksbank MG, Dammer Straße 136-138, Neuwerk (statt des Klosters); NEW AG, Odenkirche­ner Straße, Rheydt; Reifen Völker, Breite Straße 114, Bonnenbroi­ch; TÜV Rheinland, Theodor-Heuss-Straße, Hermges; Vital-Apotheke, Bismarckst­raße 29, MG-Stadtmitte; Podologisc­he Praxis Renate Camps, Broicher Straße 5, Rheindahle­n; Und letztmalig am Sonntag, 13. Dezember, von 10 bis 16 Uhr, im Tafel-Laden, Am Nordpark 299.

Was ist, wenn ich keine Zeit habe, ein Päckchen zu packen? Bei einer Aktion von Rewe können bereits entspreche­nd gefüllte Tüten für den Betrag von fünf Euro gekauft werden. Die Tüten werden nach der Bezahlung zur Tafel geliefert.

Wann werden die Weihnachts­päckchen verteilt? Die Päckchen-Ausgabe erfolgt am Montag, 14. Dezember, von 9 bis 15 Uhr, im Tafel-Laden. Die Vorlage eines gültigen Leistungsb­escheids und des Personalau­sweises beziehungs­weise des Reisepasse­s ist erforderli­ch.

 ?? FOTO: UNGERECHTS ?? Bei Monika Bartsch, der Vorsitzend­en der Mönchengla­dbacher Tafel, sind bereits erste Weihnachts­päckchen von Spendern eingetroff­en.
FOTO: UNGERECHTS Bei Monika Bartsch, der Vorsitzend­en der Mönchengla­dbacher Tafel, sind bereits erste Weihnachts­päckchen von Spendern eingetroff­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany