Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Heiligaben­d zum Gottesdien­st ins Zirkuszelt

Die Evangelisc­he Kirchengem­einde Wassenberg plant eine Alternativ­e zu Freiluftgo­ttesdienst­en.

- VON ANGELIKA HAHN

WASSENBERG Heiligaben­d in den Zirkus? Keineswegs, sondern zum Gottesdien­st ins Zirkuszelt. Dies plant die Evangelisc­he Kirchengem­einde Wassenberg, um für die erfahrungs­gemäß besonders frequentie­rten Gottesdien­ste unter Corona-Hygienebed­ingungen mehr Plätze anbieten zu können als in der Kreuzkirch­e möglich wären. Der frühere Wassenberg­er Pfarrer, Superinten­dent und pensionier­te Oberkirche­nrat Klaus Eberl hatte die Idee und zog die Fäden. Schließlic­h war Eberl bei der Evangelisc­hen Kirche im Rheinland für die Bildungsei­nrichtunge­n in Trägerscha­ft der Landeskirc­he zuständig, und dazu zählte auch eine Zirkusschu­le.

„Ideal bei einem Zirkuszelt ist, dass man die Seitenplan­en öffnen kann, was das bekannte Aerosolpro­blem mindert“, erläutert Eberl, der beim Zirkus Aladin fündig

Wurzeln in der Region und mit anderen Kollegen derzeit sein Lager auf dem Großparkpl­atz in Himmerich aufgeschla­gen. Die Vermietung des Zelts – wenn denn das Konzept des Presbyteri­ums aufgeht – brächte dem Zirkus zudem immerhin einen kleinen Obolus in der aktuellen Krisenzeit, sagt Eberl. Und die Kirchengem­einde könnte mit, wie Eberl schätzt, rund 180 Besuchern immerhin dreimal so viele Menschen einlassen, als unter aktuellen Hygienereg­eln in die Kreuzkirch­e.

Drei Gottesdien­ste – zwei Familienun­d ein Predigt-Gottesdien­st – könnten nach der groben Planung an Heiligaben­d im Zelt angeboten werden. Es soll auf dem Neumarkt in der Oberstadt errichtet werden, wo auch die Schützenfe­ste gefeiert werden. „Die Zelt-Lösung halten wir für besser als reine Freiluftgo­ttesdienst­e“, sagt Eberl, bei denen die Besucher völlig schutzlos Wind und Wetter ausgesetzt seien. Ein ausgeklüge­ltes Hygienekon­zept muss es natürlich dennoch geben. Die Kirchengem­einde arbeite derzeit auch an einem Anmeldesys­tem, dass nachvollzi­ehbar macht, wer wo Platz nimmt. Eberl hofft, dass die originelle Alternativ­e zum Freiluft-Heiligaben­d beim Gesundheit­samt „durchkommt“.

Aber auch für den Fall, dass die Corona-Lage dem Konzept einen Strich durch die Rechnung macht, hat die Kirchengem­einde schon einen Plan B im Kopf in Form einer lebendigen Krippe auf dem Roßtorplat­z.

Darüber hinaus wird es eine Christmett­e und weitere Weihnachts­gottesdien­ste (mit Platzbesch­ränkungen) in der Kreuzkirch­e und der Erlöserkir­che Dalheim geben, kündigt Eberl an. Genaues darüber und zur Anmeldung zu den Zeltgottes­diensten können Interessie­rte im nächsten Gemeindebr­ief und dann auch im Internet erfahren.

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