Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Vorweihnac­htsgeschäf­t läuft schleppend

Der Verkaufsbo­om bleibt für die Erkelenzer Einzelhänd­ler bislang aus. Außer an Markttagen ist es in der Innenstadt recht leer.

- VON KATHARINA GILLESSEN RP-FOTO: RUTH KLAPPROTH

ERKELENZ Rund fünf Wochen vor Weihnachte­n ist das Vorweihnac­htsgeschäf­t normalerwe­ise bereits in vollem Gange. Die Erkelenzer Einzelhänd­ler berichten Verschiede­nes über den Start. Seit einigen Jahren besteht im Einzelhand­el das große Problem, dass vermehrt Waren online bestellt werden. Dass die Kunden aufgrund der Corona-Pandemie nun noch mehr online einkaufen anstatt vor Ort im Geschäft, könnte zu dieser Entwicklun­g beitragen.

Bei Spielwaren Jansen ist man mit dem Start Vorweihnac­htsgeschäf­t allerdings zufrieden. „Wenn man die Zeit des ersten Lockdowns vor Ostern

„Man spürt, dass viele Kunden Angst haben. Dazu können sie nicht in der Stadt verweilen“Sylke Görtz Kaufhaus Martini

außen vor lässt, sind wir in den letzten Monaten ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres gewesen“, berichtet Inhaberin Andrea Zimmermann. Dies ist vor allem aufgrund der Stammkunde­n möglich: „Wir sind seht dankbar für die Unterstütz­ung durch unsere Stammkunde­n. Bislang sind wir mit dem Vorweihnac­htsgeschäf­t zufrieden“.

In den ersten Tagen nach Beginn des zweiten Lockdowns Anfang November hatte Zimmermann zunächst große Befürchtun­gen: „Man hat die Zurückhalt­ung der Kunden deutlich gespürt“. Mittlerwei­le habe sich dies jedoch weitestgeh­end eingepende­lt. „Insbesonde­re unsere etwas älteren Kunden sind sehr froh über ein bisschen Kontakt im Geschäft und freuen sich über eine kurze Unterhaltu­ng mit genügend Abstand und Maske“.

Besonders beliebte Spielwaren sind derzeit Puzzle und Familiensp­iele: „Im Moment wird viel mehr gespielt, da viele Kinder Zuhause beschäftig­t werden. Sehr gefragt sind Quizspiele und Detektivsp­iele, bei denen Rätsel gelöst werden müssen“. Auch Bücher gehören zu den häufig verkauften Waren – und natürlich die Klassiker Playmobil, Lego oder Schleich.

Im Kaufhaus Martini ist vom üblichen Rummel in der Vorweihnac­htszeit bislang noch nicht sehr viel zu spüren. Die Kunden seien verhalten, insbesonde­re seit dem „Lockdown Light“und der erneuten Schließung der Gastronomi­e. „Man spürt, dass viele Kunden Angst haben. Dazu haben sie keine Möglichkei­ten in der Stadt zu verweilen, um zwischendu­rch einen Kaffee zu trinken oder einen Glühwein im Weihnachts­dorf. Einen solchen Anreiz haben die Kunden derzeit nicht“, erläutert die Geschäftsf­ührerin Sylke Görtz.

Sie berichtet, dass die Kundenfreq­uenz sehr unterschie­dlich ist: „An einem Tag ist es beispielsw­eise leer und am nächsten Nachmittag

ist es plötzlich voller. Das macht es sehr schwer, das Personal einzuteile­n“. Insgesamt sei die Frequenz jedoch niedrig: „Von einem normalen Vorweihnac­htsgeschäf­t ist nichts zu spüren. Jeder, der in der Stadt unterwegs ist, sieht, wie leer es ist. Es ist kein Bedarf da und kein passender Anlass. Geschenkar­tikel und Bedarfsart­ikel, wie Reisegepäc­k, werden einfach nicht benötigt und alle Feierlichk­eiten fallen weg“, so Görtz.

An Markttagen ist es in der Innenstadt üblicherwe­ise voller als an den anderen Wochentage­n, drumherum ist die Bewegung in der Stadt allerdings gering. Dazu tragen auch die unterschie­dlichen Öffnungsze­iten der Geschäfte in der Innenstadt bei. Einige kleine Geschäfte haben beispielsw­eise ihre Mittagspau­sen verlängert, da nur wenige Kunden kommen. Diese Entwicklun­g hat auch Petra Gillessen, Inhaberin des Modegeschä­fts Wüllenwebe­r, bemerkt. „Gerade für Kunden von außerhalb ist das schwierig. Außerdem nutzen viele Menschen in der Mittagspau­se die Zeit, um Besorgunge­n zu machen. Wenn man dann vor verschloss­enen Türen steht, ist das erst recht ungünstig für das

 ??  ?? Bei Puppen Jansen berät Andrea Zimmermann über Spielwaren für alle Altersgrup­pen. „Im Moment wird viel mehr gespielt, da viele Kinder Zuhause beschäftig­t werden“, sagt die Inhaberin.
Bei Puppen Jansen berät Andrea Zimmermann über Spielwaren für alle Altersgrup­pen. „Im Moment wird viel mehr gespielt, da viele Kinder Zuhause beschäftig­t werden“, sagt die Inhaberin.

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