Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Vorweihnachtsgeschäft läuft schleppend
Der Verkaufsboom bleibt für die Erkelenzer Einzelhändler bislang aus. Außer an Markttagen ist es in der Innenstadt recht leer.
ERKELENZ Rund fünf Wochen vor Weihnachten ist das Vorweihnachtsgeschäft normalerweise bereits in vollem Gange. Die Erkelenzer Einzelhändler berichten Verschiedenes über den Start. Seit einigen Jahren besteht im Einzelhandel das große Problem, dass vermehrt Waren online bestellt werden. Dass die Kunden aufgrund der Corona-Pandemie nun noch mehr online einkaufen anstatt vor Ort im Geschäft, könnte zu dieser Entwicklung beitragen.
Bei Spielwaren Jansen ist man mit dem Start Vorweihnachtsgeschäft allerdings zufrieden. „Wenn man die Zeit des ersten Lockdowns vor Ostern
„Man spürt, dass viele Kunden Angst haben. Dazu können sie nicht in der Stadt verweilen“Sylke Görtz Kaufhaus Martini
außen vor lässt, sind wir in den letzten Monaten ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres gewesen“, berichtet Inhaberin Andrea Zimmermann. Dies ist vor allem aufgrund der Stammkunden möglich: „Wir sind seht dankbar für die Unterstützung durch unsere Stammkunden. Bislang sind wir mit dem Vorweihnachtsgeschäft zufrieden“.
In den ersten Tagen nach Beginn des zweiten Lockdowns Anfang November hatte Zimmermann zunächst große Befürchtungen: „Man hat die Zurückhaltung der Kunden deutlich gespürt“. Mittlerweile habe sich dies jedoch weitestgehend eingependelt. „Insbesondere unsere etwas älteren Kunden sind sehr froh über ein bisschen Kontakt im Geschäft und freuen sich über eine kurze Unterhaltung mit genügend Abstand und Maske“.
Besonders beliebte Spielwaren sind derzeit Puzzle und Familienspiele: „Im Moment wird viel mehr gespielt, da viele Kinder Zuhause beschäftigt werden. Sehr gefragt sind Quizspiele und Detektivspiele, bei denen Rätsel gelöst werden müssen“. Auch Bücher gehören zu den häufig verkauften Waren – und natürlich die Klassiker Playmobil, Lego oder Schleich.
Im Kaufhaus Martini ist vom üblichen Rummel in der Vorweihnachtszeit bislang noch nicht sehr viel zu spüren. Die Kunden seien verhalten, insbesondere seit dem „Lockdown Light“und der erneuten Schließung der Gastronomie. „Man spürt, dass viele Kunden Angst haben. Dazu haben sie keine Möglichkeiten in der Stadt zu verweilen, um zwischendurch einen Kaffee zu trinken oder einen Glühwein im Weihnachtsdorf. Einen solchen Anreiz haben die Kunden derzeit nicht“, erläutert die Geschäftsführerin Sylke Görtz.
Sie berichtet, dass die Kundenfrequenz sehr unterschiedlich ist: „An einem Tag ist es beispielsweise leer und am nächsten Nachmittag
ist es plötzlich voller. Das macht es sehr schwer, das Personal einzuteilen“. Insgesamt sei die Frequenz jedoch niedrig: „Von einem normalen Vorweihnachtsgeschäft ist nichts zu spüren. Jeder, der in der Stadt unterwegs ist, sieht, wie leer es ist. Es ist kein Bedarf da und kein passender Anlass. Geschenkartikel und Bedarfsartikel, wie Reisegepäck, werden einfach nicht benötigt und alle Feierlichkeiten fallen weg“, so Görtz.
An Markttagen ist es in der Innenstadt üblicherweise voller als an den anderen Wochentagen, drumherum ist die Bewegung in der Stadt allerdings gering. Dazu tragen auch die unterschiedlichen Öffnungszeiten der Geschäfte in der Innenstadt bei. Einige kleine Geschäfte haben beispielsweise ihre Mittagspausen verlängert, da nur wenige Kunden kommen. Diese Entwicklung hat auch Petra Gillessen, Inhaberin des Modegeschäfts Wüllenweber, bemerkt. „Gerade für Kunden von außerhalb ist das schwierig. Außerdem nutzen viele Menschen in der Mittagspause die Zeit, um Besorgungen zu machen. Wenn man dann vor verschlossenen Türen steht, ist das erst recht ungünstig für das