Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Zwei Tore sind wohl eins zu viel
Das in Kleinenbroich geplante Kleinspielfeld soll nach Bedenken der Hauptschul-Verantwortlichen nur noch ein Fußballtor erhalten. Die Umplanung sorgte bei den Vertretern der CDU im Bildungsausschuss für Unmut.
Das in Kleinenbroich geplante Kleinspielfeld soll nach Bedenken der Hauptschul-Verantwortlichen nur noch ein Fußballtor erhalten.
KLEINENBROICH Es war nur ein kurzer, eigentlich fachfremder, Hinweis am Ende des Bildungsausschusses. Der Beigeordnete Thomas Dückers stellte den aktuellen Stand zum geplanten Kleinspielfeld in Kleinenbroich vor. Dieses betreffe durch seine Lage an der Hauptschule ja auch die Belange des Ausschusses. Um die „Optik des Schulhof-Ensembles“nicht zu beeinträchtigen, soll dort entgegen der ursprünglichen Planung nur ein Fußballtor statt deren zwei aufgestellt werden. Eine Information, die bei der CDU für Unmut sorgte.
„Mich wundert es, dass wir ein solches Kleinspielfeld bauen, wenn es nur noch ein Tor auf einer Seite gibt“, sagte Dirk Kartarius, CDU-Ratsmitglied und Vorsitzender des Stadtsportverbands. „Eine hundertprozentige Nutzung des Kleinspielfeldes erscheint mir hier nicht möglich.“Fraktionskollege Julian Meyers sprang ihm bei: „Wir würden dafür plädieren, dass da weiterhin zwei Tore stehen sollen.“
Die an der Hauptschule geplante Sportstätte ist eins von insgesamt drei neuen Kleinspielfeldern, die im Stadtgebiet entstehen sollen. Die Gesamtmaßnahme, zu der auch die Sanierung des Hallenbads gehört, sollte die Stadt nach ursprünglicher Planung einen Eigenanteil von 180.000 Euro kosten. Im Mai musste die Stadt bereits einräumen, dass der Eigenanteil wegen unerwarteter Mehrkosten auf knapp 900.000 Euro ansteigt. In Kleinenbroich soll das Kleinspielfeld eine bestehende Beachvolleyballanlage verdrängen. Das sorgte ebenso für Diskussionen wie der neue Ein-Tor-Ansatz.
Grund für die Umplanung sind Bedenken von Seiten der Hauptschule. Der für ein zweites Tor notwendige zweite Ballfangzaun sei laut Dückers dort als störend empfunden worden. Bei Schulleiter Robert Ruback, der sich im Ausschuss ebenfalls zu Wort meldete, klang die Kritik noch einmal stärker. „Wir haben große Bedenken was den generellen Standort angeht und was dieser für eine Auswirkung auf den Mikrokosmos Schule hat“, sagte Ruback. „Für ein Kleinspielfeld braucht es ein richtiges Konzept, das baut man nicht einfach so.“Da das Gelände zudem „sehr, sehr klein“sei, habe die Schule zumindest für die reduzierte Lösung mit nur einem Tor plädiert.
„Aus planerischer Sicht ist ein Spielfeld auch mit einem Tor und einem Zaun nutzbar, zumal nicht nur Fußball gespielt werden kann“, sagte Dückers auf Anfrage unserer Redaktion mit Hinweis auf die zwei geplanten Basketballkörbe. „Allerdings halte ich es für wahrscheinlich, dass die künftigen Nutzer selbst kreativ werden und ein zweites Tor mit Schultaschen oder ähnlichem improvisieren.“
Die generellen Sorgen der Hauptschul-Vertreter, dass das Kleinspielfeld negative Auswirkungen auf das Schulumfeld haben könne, sei aus Sicht der Verwaltung unbegründet.
Bei einem vergleichbaren Spielfeld zwischen Gymnasium und Andreasschule seien bislang keine Probleme aufgetreten. Dückers halte das Kleinspielfeld für „eine sinnvolle Ergänzung zur bereits vorhandenen Spiel- und Skateranlage“. Von der auch die Hauptschule für ihren Sportunterricht profitiere.
Wie sich die Umplanung auf die Kosten auswirken würde, konnte die Stadt auf Anfrage noch nicht mitteilen. Auch weil die Pläne nach wie vor nicht entschieden seien. Insgesamt, so Dückers, sollten die Änderungen im Vergleich zur Gesamtmaßnahme allerdings nicht ins Gewicht fallen.