Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Corona hat Bensebaini komplett ausgebremst
Vor rund sechs Wochen hat sich der Linksverteidiger mit COVID-19 infiziert. Bis er wieder richtig fit ist, wird es noch dauern.
Am 16. November stand Gladbachs Ramy Bensebaini das bislang letzte Mal auf dem Platz. Im Trikot der algerischen Nationalmannschaft verteidigte er 90 Minuten lang gegen Simbabwe auf der linken Seite. Damals ahnte Bensebaini noch nicht, dass es für ihn das letzte Spiel des Jahres 2020 sein würde.
Nach seiner Rückkehr an den Niederrhein wurde er positiv auf Covid-19 getestet. Bensebaini wurde umgehend in häusliche Quarantäne geschickt. Er hatte mit Symptomen zu kämpfen, sein Körper reagierte auf die Coronainfektion. Während seine Mitspieler gegen Real
Madrid den Einzug ins Champions-League-Achtelfinale klar machten, musste Bensebaini ihnen dabei von der Couch aus zusehen.
Zehn Pflichtspiele hat der Algerier verpasst, auch am Mannschaftstraining konnte er noch nicht teilnehmen. „Wir haben die Verantwortung, ihn zu beobachten und ständig zu untersuchen. Da wir alle nicht so richtig wissen, was mit dem Körper passiert, müssen wir Schritt für Schritt gehen“, sagte Gladbachs Trainer Marco Rose.
Die medizinische Abteilung des Klubs hat Bensebaini, der zwischenzeitlich zumindest wieder aufs Fahrrad steigen durfte, genau im Auge. Belastungs- und Bluttests sollen
Aufschluss darüber geben, wie gut sich sein Körper von der Infektion erholt. „Die Werte werden immer besser“, sagte Rose, was bei ihm die Hoffnung schürt, Bensebaini zu Beginn des neuen Jahres nach und nach wieder ins Training integrieren zu können.
„Zunächst muss er wieder auftrainiert werden. Da müssen wir ihn irgendwo abholen, was seine Fitness betrifft und ihn für das nächste Jahr bestmöglich präparieren“, sagte Rose. Gegen Arminia Bielefeld (2. Januar, 15.30 Uhr) und den FC Bayern München (8. Januar, 20.30 Uhr) stehen im neuen Jahr schnell wieder die ersten Pflichtspiel-Aufgaben an. Die Erwartung, dass Bensebaini dann wieder eine Option ist, bremste Rose. „Wir haben eine große Verantwortung. Das ist ein wichtiges Thema, wo wir natürlich auch keinen Fehler machen wollen“, sagte Rose.
Im Anschluss an das Spiel gegen Bayern folgt eine Englische Woche und die Duelle mit dem VfB Stuttgart, Werder Bremen und Borussia Dortmund. Vielleicht ist Bensebaini dann schon wieder so weit, dass er zumindest mit einem Kurzeinsatz sein Comeback feiern kann. Voraussetzen sollte man dies allerdings nicht – wie der Körper auf die Belastung im Training reagiert, wird sich erst noch zeigen müssen.
Bensebaini ist der erste Stammspieler
Borussias, auf den die Mannschaft aufgrund einer Coronainfektion länger verzichten muss. Glimpflicher verlief es bei Alassane Plea, der nach seinem positiven Coronatest und seiner Quarantäne-Zeit sofort wieder einsatzbereit war und lediglich das Heimspiel gegen den FC Augsburg (1:1) verpasst hatte. Jordan Beyer wurde ebenfalls positiv getestet und konnte erst nach einer mehrwöchigen Pause wieder angreifen. Sein Comeback hat er inzwischen in der U23 gegeben. Im Mai hatte es zudem noch einen leicht positiven Test bei Christoph Kramer gegeben, der im Anschluss daran allerdings direkt mehrere negative Tests vorweisen konnte.
KARSTEN KELLERMANN