Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Die Tollitäten gehen in die Verlängerung
MÖNCHENGLADBACH (angr) Es sind dramatische Tage im Februar, und sie stellen die Stadt auf den Kopf: Am 26. Februar feiern Hunderttausende in der Gladbacher Innenstadt den Veilchendienstagszug und damit auch das Prinzen-Paar Axel I. und Niersius Thorsten, das als erstes gleichgeschlechtliches Tollitäten-Paar im rheinischen Karneval weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt wird. Sie sind Impulsgeber für Toleranz und Haltung. Und sie verbreiten in ihrer Regentschaft Stimmung und Lebensfreude in allen Sälen, bei Empfängen, Zügen und Partys, als gäb’s kein Morgen. „Was wehmütig stimmt, ist das Ende einer tollen Zeit, nach der wieder der Alltag beginnt“, sagt Prinz Axel I. wenige Minuten nach Ende des Veilchendienstagszuges im Interview in unserer Redaktion. Doch der Alltag wird nur einen Tag später schon ein anderer sein, als am Abend noch während des Fischessens der Karnevalisten an Aschermittwoch die erste Corona-Infektion in Mönchengladbach bekannt wird. Wenige Wochen später geht die Stadt in den Lockdown, und es wird klar, dass die folgende Session nicht so stattfindet wie geplant. Die Karnevalisten passen das Motto an, aus „Gladbach schwebt auf Wolke 7“wird „Krisenfestes Narrenfest“, und Axel Ladleif und Thorsten Neumann erklären sich bereit, noch eine Session unter Corona-Bedinungen als Prinzen-Paar dranzuhängen – was auch immer da noch möglich ist.