Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Tore und mehr – Roses Lehrplan ist prall gefüllt
Borussia hat Nachholbedarf. „Es ist ganz gut, dass wir jetzt ein paar Tage Zeit haben für inhaltliche Dinge. In der letzten Phase der Saison gab es null Chance, etwas zu erarbeiten“, sagt Trainer Marco Rose. Die Folge: Sein Team bekam zu oft zu leichte Gegentore und produzierte nicht genug eigene Tore. So gingen Führungen und Punkte verloren. Daran will Rose nun, da es gerade keine Englischen Wochen gibt, arbeiten.
Der Lehrplan in der nächsten Zeit ist prall gefüllt: „Grundsätzliche Sachen im eigenen Ballbesitz, dann: Wie wollen wir uns Chancen herausspielen und verwerten? Wie agieren wir im letzten Drittel, wie machen wir Tore? Wie legen wir das zweite Tor nach? Dann das Anlaufen und die Restverteidigung“, sagt Rose. Und er wird den Seinen „unsere Prinzipien in Erinnerung rufen“: immer aktiv sein, immer den Willen zum Erfolg auf den Platz bringen, immer stressig sein für den Gegner. Das ist Roses Mantra. Das sah er zuletzt zu wenig umgesetzt.
Es ist ein beachtlicher Strauß von Themen, die es abzuarbeiten gilt. Rose selbst hatte wohl vermutet, dass vieles davon schon selbstverständlicher sei in den Köpfen der Spieler. „Fußball bleibt ein komplizierter Sport“, stellt Rose fest. Es ist wie überall im Leben: Die Dinge hängen zusammen. In Führung gehen ist gut, die Führung ausbauen besser, denn das gibt Ruhe und nimmt den Druck. Klappt es nicht, kommt der Kopf ins Spiel und der Gegner bleibt dran.
Klar ist: Rose will in die Offensive gehen bei der Aufholjagd in der Bundesliga. Darum ist es gut, dass Alassane Plea gleich zu Jahresbeginn zurück ist. Ob er bei Arminia Bielefeld schon wieder zur Startelf gehört, bleibt abzuwarten, vielleicht wird das erst am Freitag gegen die Bayern der Fall sein. Lars Stindl war zuletzt Borussias Torgarant, der Kapitän ist als Einleiter, Vorbereiter und Verwerter unverzichtbar. Er hat achtmal getroffen und zwei Borussen-Tore vorbereitet.
Andere, Breel Embolo etwa, Hannes Wolf oder Patrick Herrmann, der Samstag in Gladbachs ewiger Einsatz-Rangliste mit Ikone Günter Netzer gleichziehen könnte, müssen sich mehr Präzision vor dem Tor erarbeiten. Der eine oder andere von ihnen wird in Bielefeld und den folgenden Wochen, in denen Rotsünder Marcus Thuram fehlen wird, die Gelegenheit haben diesbezügliche Neujahrsvorsätze umzusetzen.