Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Wie nachhaltig ist pflanzliche Milch?
Ein Überblick über umweltfreundliche Alternativen zur Kuhmilch.
Soja-, Hafer- oder Mandelmilch: Veganer sind sich einig, dass der nachhaltige Milchkonsum nur mit pflanzlicher Milch möglich ist. Doch die Auswahl an Alternativen zur klassischen Kuhmilch ist groß.
Sojamilch etwa war lange als Klimakiller in Verruf, weil für die Produktion der Sojabohnen große Flächen des Regenwaldes abgeholzt wurden. Da heutzutage jedoch hauptsächlich Bohnen aus Europa verwendet werden, greifen nun erneut immer mehr Menschen zur Sojamilch als ökologisch vertretbare Alternative. Immerhin benötigt ihre Produktion immer noch 60 Prozent weniger Land als die der Kuhmilch und verursacht nur ein Viertel an Treibhausgasen.
Noch nachhaltiger ist die Hafermilch: Für ihre Herstellung wird in der Regel weitaus weniger Energie verbraucht als bei Kuh- und Sojamilch. So wirkt sich die Produktion von Hafermilch rund 70 Prozent weniger schädlich auf das Klima aus als die der gewöhnlichen Kuhmilch. Und auch was die Landnutzung angeht, können Haferprodukte punkten. Im Vergleich zur Kuhmilch benötigt die Herstellung der pflanzlichen Alternative nämlich bis zu fünfmal weniger Ackerfläche.
Dagegen sieht die Umweltbilanz von Mandelmilch meist nicht so gut aus: Für die Produktion von einem Kilo Mandeln werden rund 10.000 Liter Wasser verbraucht. Das ist ungefähr 17-mal so viel, wie die Herstellung von Kuhmilch erfordert.
Und wie sieht es nun mit der konventionellen Kuhmilch aus? Mittlerweile sollte jedem bewusst sein, dass industrielle Milchkühe weit über ihre Kapazitäten hinaus produzieren müssen und ein Großteil von ihnen auch das ganze Jahr über im Stall steht. Da Milch für Erwachsene nicht lebensnotwendig ist, bleiben pflanzenbasierte Milchprodukte die nachhaltigere Entscheidung.