Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Eine Episode aus dem Leben John Lennons
Roman Being John Lennon: Der irische Schriftsteller Kevin Berry erzählt in „Beatlebone“ein Kapitel aus dem Leben des vor 80 Jahren geborenen und vor 40 Jahren ermordeten Ex-Beatle. Der zieht sich 1978 für drei Tage in die Einsamkeit einer kleinen Insel an der irischen Westküste zurück. Und er gerät dort an einen Fahrer, der ihn seine Pläne umwerfen lässt. Lennon unterhält sich mit ihm, und man weiß nie, in was man da eigentlich gerade hineingeraten ist. Eine Biografie? Einen Versuch über Kreativität? Eine psychedelische Spinnerei über einen Rockstar? Ein Theaterstück? Einen Albtraum? Aber es funktioniert, man sollte nur keins der üblichen Bücher erwarten, deren Handlung lose am Leben einer realen Person aufgehängt wurde. Man sollte gar keinen klassischen Roman erwarten. „Beatlebone“verhält sich zum Roman nämlich wie „A Day In The Life“zum Song. Es definiert ihn neu. Philipp Holstein elektronischen Musik. Sein Album „Shutting Down Here“enthält eine halbstündige Komposition für Geige, Piano, Trompete und Elektronik, und sie hört sich an, als redeten die Instrumente miteinander. Sehr besonders ist auch „Blue Hills“von Jonnine. Die Australierin gehört zu dem Duo HTRK, dessen Platten ebenfalls empfohlen seien. Auf ihrer Soloplatte singt sie zu Bassgitarre und Synthesizer, es ist alles ein bisschen düster und verspult, aber sehr elegant. Als Letztes sei noch an das Album „Songs“der Big-Thief-Sängerin Adrianne Lenker erinnert. Emotionale Lieder aus der Waldeinsamkeit, eine waidwunde Liedermacherin, die mit Tannennadeln Percussion macht. Total schön. Philipp Holstein