Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Neue Kita in Hochneukirch soll in einem Jahr starten
In diesem Monat sollen die ersten Arbeiten für die neue Einrichtung an der Gartenstraße beginnen. Die Stadt investiert knapp vier Millionen Euro.
HOCHNEUKIRCH Der Bedarf an Kindergarten-Plätzen steigt – ein Grund dafür sind Baugebiete im Bereich Hochneukirch und Otzenrath. Die Stadt baut ihr Betreuungsangebot aus: Nachdem im Sommer im Montessori-Kinderhaus in Otzenrath ein Anbau für zwei Gruppen eröffnet wurde, wird nun an der Gartenstraße in Hochneukirch, neben der Gesamtschule, eine Kindertagesstätte für fünf Gruppen mit insgesamt rund 100 Plätzen neu gebaut. Knapp vier Millionen Euro investiert die Stadt. „2021 benötigen wir vier zusätzliche Kita-Gruppen, mit dem Neubau können wir diesen Bedarf decken und haben noch Reserven“, betont Bürgermeister Harald Zillikens.
Im vergangenen Jahr hatte die Stadt das Grundstück neben der Schule erworben. Die frühere Zahnarztpraxis dort, ein Betonbau mit
Holzverkleidung, wird abgerissen. „Im Januar beginnen die Abrissarbeiten“, erklärt Oswald Duda, technischer Dezernent im Rathaus. „Im Februar soll dann mit dem Rohbau begonnen werden“, sagt Architekt Heinz Berger aus Grevenbroich.
Ein Vorteil: Die neue Kita wird in weiten Teilen der Otzenrather Tagesstätte entsprechen. „Wir fertigen sozusagen eine Blaupause an, können einen Teil der Planung nahezu eins zu eins übernehmen. Dadurch sparen wir Kosten“, sagt Dezernent Duda. Die Otzenrather Kita hatte wiederum ein Kindergarten-Gebäude in Rommerskirchen als Vorbild.
Für fünf Gruppen wird der Neubau an der Gartenstraße mit 935 Quadratmeter Nutzfläche ausgelegt. „Vier Gruppen sind auch für die Betreuung von Unter-Dreijährigen vorgesehen und erhalten einen Gruppen-, einen Ruhe- und einen Nebenraum“, erläutert Duda. Die fünfte Gruppe ist nur für Ü3-Kinder gedacht. Der Ruheraum entfällt dort, dafür wird der Gruppenraum etwas größer ausfallen.
Zurzeit werden die im Rathaus nach der Ausschreibung eingegangenen Angebote für den Rohbau geprüft. Der weitere Zeitplan: „Bis zum Jahresende soll der Neubau fertig sein“, kündigt Duda an. Nach der Möblierung der Räume Anfang 2022 solle im Laufe des Januars der Betrieb starten.
Noch steht nicht fest, wer Träger der neuen Kita wird: „Es gibt Überlegungen, dass nicht die Stadt, sondern ein anderer Träger die Kindertagesstätte betreibt“, sagt Duda. So wäre es etwa möglich, eine Kita „mit einer anderen pädagogischen Ausrichtung anzubieten“. Zurzeit gibt es in Jüchen sechs städtische und fünf konfessionelle Kindergärten.
Nachfrage an den zusätzlichen Kita-Plätzen besteht aber bereits jetzt, die Stadt arbeitet deshalb mit Übergangslösungen. „Im Herbst wurde in der Kindertagesstätte in Otzenrath eine sechste Gruppe eingerichtet, für die vorübergehend der Mehrzweckraum genutzt wird“, berichtet der Dezernent. Als Platz-Ausgleich für die Tagesstätte wurde ein Bauwagen – Duda: „Der sieht ähnlich wie ein Kirmeswagen aus“– aufgestellt. Anfang 2022 soll die sechste Gruppe dann in den Neubau an der Gartenstraße umziehen. Um weiteren Betreuungsbedarf bis dahin aufzufangen, wurden an der Kindertagesstätte „Sausewind“an der Weststraße Gruppen überbelegt, zwei Kinder je Gruppe können so zusätzlich aufgenommen werden. Auch dieser Kindergarten soll übrigens einen Bauwagen erhalten.
Das nächste Kita-Jahr beginnt nach den Sommerferien 2021, also vor der Eröffnung des Neubaus. „In der Zeit von September bis Januar 2022, wenn der neue Kindergarten startet, könnte es bei den Kita-Plätzen knapp werden. Wir können dann freie Plätze voraussichtlich nur im Raum Gierath/Bedburdyck anbieten“, sagt Oswald Duda.
Zusätzlich zu den vier 2021 benötigen Gruppen rechnet die Stadt für 2022 mit dem Bedarf für eine weitere Gruppe. Allerdings ist die Ermittlung der exakten Nachfrage schwierig. „Wir wissen noch nicht, mit wie vielen Kindern Familien beispielsweise in die 30 neuen Häuser am Hochneukircher Bahnhof einziehen oder in das Baugebiet an der Kanal- und Wanloer Straße“, sagt Duda. Rund 15 Wohnhäuser sollen dort entstehen.